Sky Marathon Südtirol
Bericht von Ursel

Sky Marathon Rosengarten Schlern, 45km 3000H, 07.07.2018

Zwei Wochen nach dem Cortina Trail wagen wir uns an den Sky Marathon Rosengarten Schlern mit 3000HM.

Zwei Streckenlängen von 45km+36km werden angeboten. Uns ist bewusst dass  die Strecken technisch sehr anspruchsvoll sind. Wir entscheiden uns für den Longtrail von 45km. (tatsächlich 48km)



Der Naturpark Schlern Rosengarten ist ein Nationalpark in den Südtiroler Alpen. Er wurde 1974 gegründet und zählt seit 2009 zum Unesco Weltnaturerbe.

Über ein paar Pässe geht es zum Schlern über die Teufelsschlucht und wieder zurück nach Tiers.

Am Grasleitnerpass bei 22,5km  muss ein Zeitlimit von 5,5 Std. eingehalten werden. Wer hier zu spät ankommt wird auf die 36km Strecke weitergeleitet.

Heftig ist der 3000hm Anstieg und die 3100HM im Abstieg.

Für beide Distanzen gilt ein Zeitlimit von 10 Std.

Bei der Startnumernausgabe erhalten wir eine Tasche gefüllt mit lokalen Spezialitäten, wie Schüttelbrot, Kaminwurzen Wurst und ein Teilnehmershirt, sowie ein Essens- und einem  Getränkebon.





Ansonsten wird kein großer Aufwand betrieben, es gibt keine Nudelparty und auch keine Messe.

Es ist auch keine Pflichtausrüstung vorgeschrieben, nur ein eigener Trinkbecher ist ein Muss.

Wir wohnen in St. Christina und müssen für den Start um 7 Uhr um 5 Uhr in der Früh losfahren.

Das Frühstück wird uns  vom Hotel  als Lunchpaket mit einer Thermoskanne Kaffee mitgegeben.

Nach 1 Std.  kommen wir in Tiers an und werden mit  einem Shuttle  zum Start gebracht.

Hier versammeln sich alle Läufer auf einer Wiese und  warten relativ entspannt  auf den Startschuss.



Ingo und ich wollen zusammen laufen und nach einem Countdown und  einem Startschuss setzt sich das Läuferfeld von ca. 500 Läufer in Bewegung.



Durch einen frisch gemähten Pfad auf der Wiese queren wir den Wiesenteppich.



Nach 1,5km kommen wir an einen  Waldrand und  weiter geht es steil in die Höhe.

Bei den ersten 5km ersteigen wir gleich 800HM, es wird immer steiler  und mit den Laufstöcken versuchen wir kraftvoll hinaufzusteigen.

Eine erste Wasserstelle ist bei km 2,4km eingerichtet. Gerne nimmt jeder diese Gelegenheit wahr. Weiter geht es auf einem Schotterweg in die Höhe. Vor einer Almhütte ist eine 2. von 10 Verpflegungsstelle eingerichtet. Neben Wasser gibt es Iso, Cola, Gurken, Käsestücke und Kekse.



Das Rosengartenmassiv liegt jetzt vor unseren Füßen. Zunächst laufen wir immer noch angenehm im Schatten der Rosengartenwand.





Nach ca. 10km erreichen wir an einen kleinen Getränkestand der mitten im Geröll aufgebaut ist. Ab da sind wir so richtig im Hochgebirge angekommen.





Es folgt ein schmaler Sandpfad mit Blocksteinen die wir überqueren müssen.



Ein ständiger Wechsel von Rauf und Runter führt uns über mehrere Pässe.





 Die Strecke ist technisch sehr anspruchsvoll und fordert alles Aufmerksamkeit.  Der höchste Pass ist der Grasleitnerpass mit 2601 HM den wir nach 4,5 Std. erreicht haben. Somit sind wir  35 Min vor der  Cuttoff zeit oben.



Plötzlich stehen wir in einer anderen Welt, ein  atemberaubendes  Bergpanorama soweit das Auge reicht. Es ist so unglaublich schön, dass man es nicht in Worten fassen kann.



Nach einer kurzen Pause  an der Versorgungsstation



folgt eine sehr steile Abwärtspassage mit Schneepassagen und viel losem Geröll.

Hier in diesem Kessel der Berge stehen 2 Alphornbläser  und ein Trompetenspieler. Sie spielen und  das ist Gänsehaufeeling pur!

Wild bleibt auch die Landschaft unterhalb der Pässe und wir müssen immer wieder unsere Kletterfähigkeit beweisen.  Ein drahtverseiler Abstieg (Klettersteig) führt uns am Ende des Passes auf eine Ebene.



Solche Herausforderungen machen mir sehr viel Spaß. Zwischendurch folgt ein kurz entspanntes Laufen auf der Hochebene.  Aber es folgen immer wieder heftige Höhenmeter die wir ersteigen müssen.

Ab km 32 dürfen wir endlich Abwärtslaufen und es geht hinunter über steinige und wurzlige Pfade  bis wir einen  Latschenkieferwald mit einer langen Schlucht erreichen.



Die Schlucht ist ein absoluter Hammer, denn man läuft über einen Wildbach der mit kantigen Holzbohlen dem sogenannten Prügelsteig überbaut ist.



Ein schnelles Tippeln über die Kanten bremst erneut das Tempo ab.



Der steile Weg durch die Klamm ist noch einmal sehr abenteuerlich.

Unten angekommen geht es mit leichtem Auf und ab weiter.   Erneut werden wir  bei km 33 einen kleinen Berg hochgeleitet.    Die Beine sind schon so schwer und so komme ich nur noch langsam vorwärts.

Eine letzte VP folgt bei km 39  und dann endlich haben wir das Ziel vor Augen. Noch müssen wir 3km runter über eine Waldautobahn und nach 9:54 ist es geschafft und wir werden mit einer Holzmedaillie belohnt.

Fazit:

Dieser Lauf ist ein  harter Brocken, technisch sehr anspruchsvoll,  Ausdauer und Kraft sollte vorhanden sein,  aber die atemberaubende Bergkulisse entschädigt für alle Mühen mit 100%!




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