Cortina Trail
Bericht von Ursel

Traumkulisse in den Dolomiten, 48km/2600HM, 23.06.2018


Im Sommer werden zahlreiche alpine Bergläufe angeboten.

In diesem steht der Cortina Trail  mit 48km und 2660H auf unserem Programm.



Ingo hat sich die 120Km entlang der 3 Zinnen vorgenommen, ich bleibe bei der „softeren“ 48km Tour.

Cortina d Ampezzo ist ein kleiner Wintersportort in Italien und liegt umringt von den Dolomiten auf einer Höhen von 1211HM.



Wir fahren 2 Tage vor dem Lauf zur Akklimatisierung und Streckenbesichtigung nach Cortina.



Es ist Kaiserwetter und bei unseren Wanderungen auf 2200HM genießen wir das Tofanagebirge und bekommen einen kleinen Eindruck was uns erwarten wird.





Die Startunterlagen müssen wir im olympischen Eislaufstadium abholen und  diese werden uns erst nach genauer Prüfung der Pflichtausrüstung ausgehändigt.

Am späten Freitagabend begleite ich Ingo um 23 Uhr zum Start.  Laute Musik ertönt aus dem Lautsprecher und der Moderator redet ununterbrochen während sich ein großer Läuferstrom in den Startkanal drängt.



Viele schaulustige Passanten warten mit den 1500 Läufer auf den Start.



Ingo läuft nun die ganze Nacht und ich schlafe und fiebere meinem eigenen Start entgegen.

Um 10 Uhr morgens stehe nun auch ich mit 1500 Läufer eng gepresst im Startkanal.



Wie schon am Abend wird auch unser Start  musikalisch zelebriert.

Alles lauscht angespannt der Musik bis nach dem Runterzählen die „Masse“ sich langsam in Bewegung setzt.

Der erste km führt uns flach durch das Stadtzentrum Cortinas. Die Berge des Tofanas weisen uns die Richtung, denn wir werden weitläufig dieses Gebirge umrunden.

Nachdem Cortina hinter uns liegt, wechseln wir auf einen schmalen, steilen Naturweg der uns in einen Nadelwald hineinführt.  Es bildet sich ein kleiner Stau, aber alle fügen sich im Gänsemarsch ein. In vielen Kehren arbeitet sich eine lange Läuferkette nach oben.



4 Gipfel müssen überquert werden, das bedeutet  ein ständiges  Auf  und Ab  und wir müssen  höllisch aufpassen, dass die Wurzeln und Steine nicht zu Stolperfallen werden.



Ein absolutes Highlight sind die Pässe mit dem traumhaften Bergpanorama.



Imposant liegt zwischen den Bergen das langgezogene weiße Tal, welches sich wie eine Steinwüste präsentiert.



Kein Weg ist erkennbar, sondern nur ein großes Geröllfeld und ein Gebirgsbach den wir überqueren müssen.  Es ist ein schwieriges Laufen  und  die  Sonne  heizt uns tüchtig ein.  

Manch einer grübelt wie man den Bach ohne nasse Füße überqueren kann, ich laufe einfach mitten durch, denn diese Abkühlung tut richtig gut und die   Schuhe sind schnell wieder trocken.



Nach diesem flachen Abschnitt geht’s wieder in die Höhen.





Eine erste Wasserversorgung erreichen wir erst  nach  16km vor einer Schutzhütte  auf ca. 1800Hm.



Ein Brunnen dient zur Abkühlung und als Tankstelle zum Füllen unserer Flaschen.  Einige Läufer gönnen sich eine kleine Kopfdusche.

Nach 2 weiteren Gipfelüberquerungen erwartet und uns bei km 23  die erste große Verpflegung. Hier können wir uns mit Suppe, Brot, Kuchen, Käse und Wurst laben und wer nicht zu eng an der Cut off (30km in 7 Std.)  ist kann sich auch ein wenig ausruhen.



Bei mir läuft es sehr gut und ich kann die Cut mit 1,5 Std vor der Zeit  durchlaufen.    



Nach einer genussvollen Stärkung laufe ich sofort weiter denn nun folgt der höchste Pass mit 2330m.



Wir kommen immer wieder   an Wasserfällen vorbei und oben angekommen öffnet sich Fenster mit einem grandiosem Panorama.  

Da ich Genussläufer bin verweile ich ein wenig und schieße ein paar Erinnerungsfotos.  Jenseits des Passes wird es dann leichter, denn man kann nun endlich wieder ein bisschen schneller laufen.



Wir bleiben 17 km auf 2000HM und erklimmen noch 3 weitere Pässe und jedes mal eröffnet sich ein  fantastisches Panorama. Obwohl jeder Anstieg zum Pass anstrengend ist, fühle ich mich weiterhin sehr gut.



Ja ich ziehe sogar ruhende Läufer in mein Gespann, in dem ich sie aufmuntere mit zu laufen.    

Beim letzten Abstieg geht’s auf einem angenehmen Bergweg hinunter zur letzten großen Verpflegung die direkt an einem See liegt.

Auch hier greife ich noch einmal tüchtig zu, die Auswahl ist groß und ich esse 2 Teller Suppe um für die letzten 13km gerüstet zu sein.



Ein angenehmer Weg führt uns weiter  am See entlang bis wir wieder von einem Wald verschlungen werden.





Dort wird es sehr uneben, viele Wurzeln und kleinere Steine verhindern leider ein schnelles Laufen. Dieser Waldweg ist nicht spektakulär, und so ziehen sich die Km in die Länge.  

Nach einer gefühlten Ewigkeit können wir endlich die ersten Häuser von Cortina durch die Bäume sehen.

Der Weg ins Ziel führt über eine letzte Wiese bis zu einer Straße die uns nach Cortina führt.



Wieder laufen wir durch das Zentrum und nach 9:50h werde ich stimmungsvoll von vielen Zuschauern begrüßt.

Meine Freude ist riesig, 12 Std hatte ich Zeit, und ich hatte nicht damit gerechnet unter 10 Std. zu finishen!



Es war ein toller Berglauf, schöner geht’s wirklich  nicht mehr.

Ingo begrüßte ich  gegen 23 Uhr im Ziel, er lief 120km in sagenhaften 23:53 Std. !



Fazit: Anspruchsvoller alpiner Lauf mit „himmlischen Aussichten!“


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