| Stockholm Marathon |
Stockholm ist eine Marathonreise wert
40. Marathon, 02.Juni 2018 - Disqualifikation und Freistart 2019
Der Stockholm Marathon ist der größte Marathon in Skandinavien und ist mit einer Flugzeit von 1:50 gut zu erreichen.
Zum 40. Jubiläumslauf soll es eine neue Strecke (Rundkurs) geben. Wir sind schon sehr gespannt, denn in den skandinavischen Ländern sind wir noch nie gelaufen.
Der Startschuss erfolgt um 12 Uhr durch die Elitesoldaten der königlichen Garde.
Es sind extreme Temperaturen vorausgesagt, 30 Grad, Sonne satt und wenig Schatten auf den Straßen von Stockholm.
Wegen der Hitze wird der Zielschluss um 30 Min auf 6:30 verlängert. Zusätzliche Verpflegungsstationen und Wasserduschen werden eingerichtet.
Ein Viertel der Starter haben trotz aller Maßnahmen das Ziel nicht erreicht und einige werden beim Halbmarathon (Cutt Off Zeit 3:15) vom Besenwagen aufgesammelt und ins Ziel gefahren.
Vor dem Start überfliegt die schwedische Luftwaffe die Starter mit ihrer Kunstflugstaffel und die Nationalhymne wird gesungen. Danach wird pünktlich wird in 2 Wellen gestartet, um 12 Uhr und 12.15 Uhr.
Es ist eine Hitzeschlacht von Anfang bis Ende und jede Schattenmöglichkeit wird genutzt. Es ist ein ständiges Wechselspiel - raus aus der Sonne - rein in die Sonne.
Ich laufe unter jede Wasserdusche und an den Verpflegungsstationen kippe ich zusätzlich einen Becher kaltes Wasser in den Nacken. Aber das verhilft immer zur kurzfristige Erleichterung.
Die Strecke ist sehr wellig aber abwechslungsreich und viele Zuschauer feuern uns immer wieder mit einem heja, heja an.
Ingo macht die Hitze nicht soviel aus und so lasse ich ihn ziehen! Trotz allem komme ich einigermaßen gut voran und kann meinen 6:20er Schnitt halten.
Bei km 26 trennt sich die Strecke, durch ein defektes Absperrband. Ich laufe in einer Gruppe links im Schatten, und auch wir können die Absperrung nicht erkennen! Es ist kein Hinweis oder ein Schild auf der Straße dass man hätte rechts abbiegen müssen.
Nach einigen Kilometer wundere ich mich über die Km-Anzeige und ich fange an mir an Gedanken zu machen. Die 30km Markierung fehlt und ich bin auch über keine Kontrollmatte mehr gelaufen. Mir wird klar, dass da etwas nicht stimmen kann, aber ich laufe wie alle anderen weiter.
Bei km 41 höre ich die Lautsprecher vom Olympiastadion und dann habe ich mit dem Blick auf meine Uhr Gewissheit, dass mir 4km zum vollen Marathon fehlen.
So ein Mist…. das war mein kürzester Marathon den ich je gelaufen bin.
Das Einlaufen in das Olympiastadion ist spektakulär, man wird mit lauter Musik und vielen Zuschauern empfangen und ich „finishe“ mit 3:59H!
Nach dem Zieleinlauf bin ich zwar froh, dass das Hitzespektakel ein Ende hat, aber unzufrieden, dass meine Uhr nur knapp 38 km zeigt.
Mir ist nicht klar auf welchem Streckenabschnitt das passiert ist, da ich ja immer im Läufer- Strom mitgelaufen bin.
Also gehe ich zur Information und frage nach und zeige meinen km Stand auf der Uhr. Wie ich feststelle bin ich nicht die einzige die nachforscht wo der fehlende Streckenabschnitt liegt.
Wir werden aufgeschrieben und sollen per Mail benachrichtigt werden.
Fakt ist – ich werde disqualifiziert.
Durch das Finishen habe ich jedoch das Shirt und die Medaille erhalten.
Ich konnte es nicht fassen was mir da passiert ist.
Nach 8 Tagen bekam ich eine Mail von der Race-Organisation.
Antwort der Marathon-Leitung:
Ca. 300 Läufer haben sich gemeldet und bekommen einen Freistart für 2019.
Man hat mir geschrieben, die Strecke wurde kurzfristig umgelegt und es gab keine klare Markierung. Man versäumte ein Schild mit Pfeilrichtung anzubringen. Alle Läufer die dann auf der linken Straßenseite im Schatten liefen konnten nicht erkennen, dass man rechts abbiegen musste und haben somit unbewusst gute 4km abgekürzt. Die Raceleitung nimmt die Schuld auf sich, da die Markierung fehlte.
Diese Mail hat mich mit dem Missgeschick ausgesöhnt!
Fazit: Abwechslungsreiche und kurzweilige Strecke! Nicht für Bestzeiten geeignet da sehr wellig ca. 400Hm!
Also auf ein neues in 2019!!
