2. Ultimativer Ultimo Ultra
Bericht von Ursel

2. Ultimativer Ultimo Ultra

Von Saargemünd nach Konz an der Saar entlang, 65km / 110km

Start 24.10 Uhr in Saargemünd

Ein Silvesterlauf sollte es auch  für uns  in 2017 geben,  so entschließen wir uns mit 52 „Bekloppten“ und  den Hartfüßlern  von Saargmünd nach Konz zu laufen.  Denn ich glaube ein bisschen „ entrückt“  muss man schon sein um  Mitternacht loszulaufen.



Treffpunkt ist in Saarbrücken um 23.40 Uhr am Hauptbahnhof um mit der letzten Saarbahn nach Saargemünd zu fahren.  Ingo und ich  steigen in Bübingen  um 23.58  Uhr zu,  1 Wagen ist komplett nur mit Läufern  belegt.



Ein freudiges Hallo von Allen  und los geht die Fahrt.  Pünktlich sind  wir in  Saargemünd  und als um 24.10 Uhr  die Türen aufgehen, alle ihre Kopflampen anmachen und wie die Raketen losrennen.

Es wird bis km 65  zwei  VPs geben, das bedeutet wir  tragen alles  für unser Wohlergehen selbst im Rucksack!

Hendrik und wir begleiten Joe Kelbel bei seinem 400 Marathon/Ultra  -  welche  Ehre mit so einer Lauflegende zu laufen!!

Es geht  kurz  durch die City  Saargemünd´s   und der Einstieg  zum  Saarpfad  ist  der Hafen  von Saargemünd.

Die Strecke bis Saarbrücken  ist mir bestens vertraut durch meine Trainingsläufe an der Saar.

Die schnellen Flitzer sehen wir bald nur noch als rote Glühwürmchen  in der Ferne.

Wir bilden zu dritt die Schlussläufer und es wird ein ruhigeres Laufen. Nach 12km überschreiten wir die Grenze Frankreich/Deutschland.  Ein schnelles Foto der „nächtlichen Grenzgänger“



jetzt  sind es nur noch 53km bis zum Ziel.

Es ist  kurzweilig,  denn die Nacht verschluckt  die öde Strecke. In  Saarbrücken ist die Strecke hell  beleuchtet  durch die Stadtautobahn und die  Häuser rechts und links.

Der vorausgesagte Wind bleibt aus, es fängt zwischendurch nur immer wieder an zu regnen und die Regenjacke kommt zum Einsatz.

 Und weiter lenkt uns die Völklinger Hütte mit dem „Flammenmeer“ von  der Strecke ab, es wird gerade  Gas aus dem Eisenerz abgefackelt- ein kleines Schauspiel zwischen Rauch und Flammen!



Wer aufgibt muss sich bei Hendrik abmelden und inzwischen klingelt das Handy öfters von Läufern die wegen Unpässlichkeiten  die Strecke verlassen.



Wir laufen eisern weiter, inzwischen denken wir daran die 110km  zu finishen, denn die Beine fühlen sich immer noch  gut an.

In Völklingen nach 30km erreichen wir die 1. VP mit Brühe, heißem Tee, Käse, Haferschleim und weiteren Knabbereien. Ich habe richtig  Hunger und greife zu.





Hinterher erfahre ich die meisten Läufer haben nichts gegessen, für mich unverständlich einen Ultra ohne Kalorienzufuhr zu laufen. Die Uhr zeigt 4 Uhr, also müssen wir noch 4 Std. in Dunkelheit laufen.

Joe geht es nicht so gut, sein Magen rebelliert  und es hört sich furchterregend an. Aber Joe ist zäh und er macht sich mit seiner eigenen Brau- Versorgung (sein allgegenwärtiges Heilmittel )  mit uns weiter  auf den Weg. Schneeregen hat eingesetzt und das  nächste Ziel  ist die  Dillinger Schleuse VP2  bei km 53.







 Es regnet stark und durch heftige Windböen frieren wir wie Espenlaub. Wir  stellen  uns unter das Baldachin der VP  und ziehen uns wasserfest an. Nach  einer kurzen Stärkung geht es weiter. Es sind nur noch 12km bis Merzig und es wird langsam hell, es ist 6 Uhr in der Früh und in den Häusern gehen die ersten Lichter an.



  Nun folgen die  endlosen Lisdorfer Gemüsefelder und die gerade Asphaltstrecke  zermürbt  ein wenig.





Aber mit dem Blick zum Ziel überstehen wir auch diesen Streckenabschnitt.  Ein wenig Ablenkung sind die ersten Züge auf der rechten Saarseite und der Schiffsbetrieb   auf der Saar.

Von weitem sehen wir dann plötzlich  die berühmte VB- Vase auf einem Gebäude und wissen nun ist fast geschafft.



Die 110km haben wir abgeschrieben und werden somit als Bambinis  (65km Strecke) in die Lauf- Geschichte 2017 eingehen.

Ziel ist das Trampolini in Merzig,  dort werden wir empfangen und können der Lauflegende Joe den goldenen Ehrenkranz umhängen.



Wir werden mit einer golden Kneifzange „belohnt“- Kneifzange vielleicht weil wir vor der 110km gekniffen haben.



Herzlichen Glückwunsch Joe, du bist klasse und hast deinen 400 Marathon trotz allen Widrigkeiten gefinisht- wir zollen dir alle Hochachtung!!

Vielen Dank an alle Helfer die  uns in der unangenehmen Witterung  VP´S so gut versorgt haben.



Fazit: Nun stehen wir in der Verpflichtung  2018 die Sammlung der Zangen zu vervollständigen!!  


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