Pitzalpin
Bericht von Ursel

Härtetest Pitz Alpin Glacier, 05.08.2017

26km /1600HM

Der Pitzalpin  Glacier- Trail stand schon lange auf unserer Wettkampfliste.

Start und Ziel ist Mandarfen in Österreich. Dieser Ort gehört zur Gemeinde St. Leonhardt im Pitztal und liegt auf 1675 m. Ursprünglich war dieser Ort nur eine Alm und nur im Sommer bewohnt.

Heute ist es ein kleiner touristischer  Ort mit mehreren Hotels  für Bergliebhaber.

Genau hier findet zum 5. Mal der Pitz Alpin Glacier Trail statt.

Es werden 5 verschiedene Strecken angeboten:

P100  Salomon Ultratrail, die Königsdistanz

P85  Der Pitztaler Gletscher Ultra

P42  Der Pitztaler Glacier Trail  über den Gletscher

P42  Der Riffelseemarathon

P26  Trailrunning für Genießer

P15  Trail für Einsteiger

Eigentlich war ich für den P42 Glacier Marathon mit 3000HM angemeldet. Mangels Training und wegen einer Sportverletzung traute ich mir diese Distanz nicht mehr  zu. Ingo entscheidet sich für 100km.

So melde ich für den P26 mit 1600 HM um, denn nach 11 Wochen Laufpause und nur 2 Wochen Training war das auch schon eine große Herausforderung.



Zur Akklimatisation fahren wir 5 Tage vor dem Lauf in das schöne Pitztal und erkunden die Streckenabschnitte.

Schnell wird mir bewusst, dass  alle   Strecken  technisch sehr anspruchsvoll sind und  alles abverlangen wird.

Am 5. 8. ist  es dann soweit, morgens um 9 Uhr fällt der Startschuss und wir werden  auf die Fußreise geschickt. Die 100km Läufer sind bereits um 4.30 Uhr in der Früh gestartet.



Zuerst gilt es den steilen Aufstieg (4km von 1640 auf 2330Hm)   zur Sunna Alm zu bewältigen.

Ich habe mich entschlossen ohne Stöcke zu laufen. In Kehren schrauben wir uns kräftezehrend  nach oben und erreichen nach 1:12 die Sunna Alm



Hier liegt uns der wunderschöne Riffelsee zu Füßen.

Nach einer kurzen Labe-Pause laufe ich sofort weiter. Ein  kurzes Stück geht  es  entspannt am Riffelsee entlang.



Nach einer kleinen Holzbrücke kommen wir  wieder auf einen schmalen Pfad,  viele Stolpersteine erschweren das Laufen.



Das nächste Ziel ist der Plodersee  und diesen haben wir recht schnell  erreicht.



Danach  müssen wir  steil  hoch zu einem längeren schmalen  Pfad,  der  zum Fulderer Höhenweg führt.



Dieser Höhenweg (Trail)  zieht sich in die Länge,   auch hier liegen  immer wieder Stolpersteine und  es ist nur bedingtes  Laufen möglich.

 Im  letzten Viertel des Trails erwartet uns ein absoluter  „ein Hammeraufstieg“  viele Blocksteine, (Schwindelfreiheit wird vorausgesetzt)  und     Klettern mit Drahtverseilung.



Inzwischen ist es 13 Uhr  und die Sonne brennt uns gnadenlos auf den Pelz. Ich  habe das Gefühl es liegt kein Sauerstoff in der Luft.

Das ist  kräftezehrend  ohne Ende, viele Läufer hängen in den Felsen und schnaufen wie eine Dampflokomotive.    Manche pausieren, ich aber  kämpfe mich  tapfer bis zum Ende  der Felsenwand (2550HM) hoch.    Oben angekommen bin ich ganz schön ausgepowert.

Nach einer kleinen Verschnaufpause,  folgt der ersehnte  Downhill,  jedoch  ein  schnelles Laufen ist auf dem schmalen Trampelpfad   durch die  vielen Steine  nicht möglich.



Von weitem sehen wir schon unsere   nächste Labestelle- das Taschahaus.  Es liegt auf 2440 HM und man hat einen wunderbaren Blick zum Gletscher.



Doch diesen Blick müssen wir uns nach dem Downhill  mit einem weiteren   kleinen Aufstieg erst  erkämpfen.

Das dort  aufgestellte Schild noch  9 km bis ins Ziel stimmt mich froh,  denn  nun weiß ich - diesen Lauf habe ich „im Kasten“!



Nach  einem Beweisfoto von dem berühmten  Gletscher und  einer energiebringenden   Stärkung laufe ich  sofort weiter. Beim  letzten Geröllabstieg von 400HM  wird noch einmal   ein  konzentriertes Laufen  abverlangt.   

Danach  führt die Strecke 7km  über einen breiten  Wanderweg nach Mandarfen direkt  ins Ziel.

Die Beine laufen  nochmal wie ein Rädchen und nach 6:05 finishe ich die schwersten 26km die ich je gelaufen bin.



Ingo steht bereits im Ziel (sein Start war bereits um 4.30 Uhr )  und wartet auf mich, er ist gestürzt und hat den Lauf bei km 42 nach 10:51 beendet.



NICHT  der Berg hat mich bezwungen, sondern ich den Berg.




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