Frankfurt Marathon 2016
Bericht von Stephan

Frankfurt, 30.10.2016: Sonne pur, windstill, 6 Grad kalt, kurz gesagt: Ideales Laufwetter. Ich komme kaum noch in den Startblock. Alles steht so dicht gedrängt, dass man sich nicht mal die Schuhe binden könnte. Leider stehe ich hinter den 2:59 Pacern und es dauert fast ne Minute, bis ich nach dem Startschuss endlich über der Startlinie bin.

Nach 100 Metern fällt mir auf, dass einer meiner “Gesundheitsstrümpfe” runtergerutscht ist. Was tun? Stehen bleiben und hochziehen geht in dem Gedränge nicht. Ich lass es erstmal und überlege mir, dass ich ja so mal den Test machen kann, ob die Dinger wirklich was bringen beim Laufen.

Die ersten Kilometer sind in Frankfurt ziemlich eckig und die Strecke ist so voll, dass man vor den Kurven rausnehmen muss. Trotzdem ist mein Tempo genau nach Plan. Ich brauche 3 Kilometern bis ich an den Pacern vorbei bin, dann wird das Gedränge langsam besser.



Nach 10 Kilometern in 41:50 (4:11er Schnitt) werde ich etwas schneller, es geht aus der Innenstadt raus und die Geraden werden länger. Bei den Traumbedingungen heute will ich ein wenig was riskieren und gehe bei HM in 1:27:55 durch. So schnell war ich dieses Jahr noch bei keinem HM, aber ich weiß, dass ich vernünftig trainiert habe und den Trainingsplan ohne große Probleme durchziehen konnte, das ist also kein Harakiri.

In Höchst bei KM 27 erreichen wir dann auch die „gefühlte“ Hälfte, so sehe ich das jedenfalls, denn die Strecke führt nun Richtung Osten zurück in die City.

Kurz vor KM 30 (2:05:28) geht es auf die Mainzer Landstraße. Ich liebe dieses Stück Strecke. 4 Kilometer gerade aus, glatter Asphalt, die Sonne scheint, kein Gegenwind. So schnell war ich bei einem Marathon noch nie unterwegs, aber die Beine werden schwer und die Kilometerzeiten werden 3, 4 Sekunden langsamer. Bei 35 bin ich zurück in der Stadt, noch ne gute halbe Stunde, denke ich. Das letzte Gel rein & Wasser nachkippen. Man läuft jetzt durch das relative neue Europaviertel hinter der Festhalle, dem Ziel, vorbei.



Nach KM 37 wird der Kurs wieder etwas eckig und unrhythmisch, und jetzt werden die Zeiten nochmal langsamer. Ich habe keine großen Probleme, die linke Wade hält, obwohl sie letzte Woche leicht zu war, die rechte fühlt sich genauso „gut“ an – trotz runtergerutschtem Strumpf. Vielleicht schenke ich mir dieses “schicken” langen CEP Strümpfe in Zukunft. Aber die Muskeln sind müde und ich kann nichts mehr zulegen, sondern nur noch in der Herde mitschwimmen. Atem und Puls sind ok, aber die Beine wollen nicht mehr schneller.

Bei 39,5 nochmal ein Schluck Cola und dann geht es in die Fressgass. Ich hasse dieses unebene Stück Kopfsteinpflaster! 2:48:47 zeigt die Uhr bei Kilometer 40. Also keine neue Bestzeit heute und wahrscheinlich auch keine 2:57er Zeit. Nach Kilometer 41 dann endlich die Kurve auf die Gerade Richtung Festhalle, ich werde nochmal schneller und überhole. Am Hammering Man vorbei, der genau bei KM 42 steht, bin ich flugs in der Festhalle und ein paar Sekunden später im Ziel.

2:58:12. Super! Deutlich unter drei Stunden und die 2. Hälfte war ziemlich genau so schnell, wie der schnellste HM, den ich dieses Jahr bisher hinbekommen habe ;-)

Ne knappe halbe Minute langsamer als letztes und ne gute Minute langsamer als vorletztes Jahr bei gleichen Training. In der M50 wird man ja nicht mehr jünger, aber so schnell war ich in Frankfurt noch nie.


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