Zugspitz Trail
Bericht von Ursel

Zugspitzen Ultratrail am 18.06.2016- steile Pfade und viel Schlamm!!

Wieder einmal packen wir unsere  Sporttasche und fahren mit Heike nach Grainau zum Zugspitzen Ultratrail.



Grainau ist ein kleiner Ort  in Bayern und wird an dem Wochenende von vielen „verrückten“ Läufern belagert.

Durch den vielen Regen ist der Zugspitzentrail eine große Herausforderung  die uns einiges abverlangen wird.

Wie bei jedem „Auswärtsrennen“  fahren wir schon 2 Tage vorher nach Grainau um uns die Umgebung  anzuschauen.

Schloss Neuschwanstein liegt auf unserer Strecke  und wir  sind sehr beeindruckt wie prunkvoll Friedrich II. 1869  sein Märchenschloss erbauen ließ.



Am Freitag bummeln wir durch  Garmisch-Partenkirchen und  sehen uns die älteste Kirche im Ort an. Für die wunderschöne Wallfahrtskirche St. Anton die am Berg liegt, nehmen wir sogar eine kurze  steile Wanderung in Kauf!

Am Nachmittag holen wir  unsere Startnummern in Grainau  ab



Heike läuft  den Basetrail XL 39km 1896Hm  und ich den Supertrail 62,7 mit 2923Hm.

Die Wettervorhersage für den Lauf  ist nicht prickelnd,  denn Gewitter mit heftigem Regen wird  für den Samstagnachmittag vorausgesagt.

Da im Berg das Wetter unverhofft umschlagen kann  muss der Rucksack vorschriftsmäßig gepackt sein.



Durch die vergangenen Regentage erwartet uns viel Wasser und Schlamm auf der Strecke.

Am Abend vor dem Lauf  findet das Briefing statt, doch  ein heftiges Gewitter  mit monsunartigem Regen verhagelt uns sprichwörtlich eine Teilnahme!

Die Hoffnung stirbt zuletzt denken wir und warten  immer noch auf besseres Wetter.

Am  Samstagmorgen um 7.15 Uhr  fährt ein Shutlebus von Grainau  nach Leutasch.

Hier treffe ich  mich mit Moni und Andy Ulit.  Während der Fahrt  tauschen wir einige Lauferlebnisse aus.  Wir haben uns beim SH-Supermarathon kennengelernt und wollen gemeinsam die knapp 63km laufen.

Heike startet in Mittenfeld,  ihr Bustransfer ist erst um 10 Uhr.

Kurz nach 8:00 Uhr kommen wir in Leutasch an, es ist kühl aber die Sonne blitzt zwischen den Wolken hervor.

Der Veranstalter kontrolliert beim Zugang in den Startblock unseren Rucksack, ob die Pflichtausrüstung  komplett gepackt ist.

Vor dem Start schießen wir noch  schnell ein Beweisfoto und verstauen unsere Laufjacken im Rucksack.





Pünktlich um 9 Uhr werden wir auf die lange  Fußreise geschickt.





Auf unserer  Strecke sind 2 Berge  und   ein welliges Zwischenstück von ca. 30km  vorgesehen.



Heike  hat ca. 25km welliges Gelände und  1  Berg  zu bezwingen.



Nach dem Start laufen wir  über eine Straße aus Leutasch  hinaus und nach ca. 3 km steht uns schon der erste Anstieg bevor.  Wir müssen auf das 2084 Meter hohe Scharnitzhoch.





 Die Stöcke sind uns dabei eine sehr große Hilfe.  Nach der Waldgrenze führen  uns serpentinenartige Singletrails nach oben.   Rund um uns herum sind  Berge,  kleine Bäche und grasende Kühe. Ein Traum eines jeden Läufers!



Immer weiter, immer höher, und es wird immer nasser und  immer matschiger.  Oben  angekommen legen wir  einen kurzen Fotostopp  ein und fühlen uns wie Gipfelstürmer.







Jetzt folgt ein Downhill und wir können es richtig rollen lassen.



Nachdem wir wieder unten  auf 1083 Meter sind haben wir die 1. Verpflegungsstation erreicht. Nach einer kleinen Stärkung folgt die Talstrecke zum Ferchensee.





Wir laufen  am See entlang und auf der anderen Seite des Sees haben wir fast die Hälfte (30km) der gesamten Strecke erreicht.   Wir fühlen uns gut,  stärken uns und weiter geht die „Reise“!

Nun führt  die Strecke über breite aber  sehr hüglige Feldwege. Die nächsten 15km sind ein ständiges Auf und Ab, kurze knackige Anstiege und genauso kurz auch die darauffolgenden Downhills.  Wir sind sehr  überrascht, denn  nach dem  vorhandenen Höhenprofil haben wir solche Steigungen nicht erwartet. Vor dem 2. Berganstieg   zur Alpspitzbahn   laufen wir  durch die wunderbare Partnachklamm.

  

Danach beginnt ein ganz gemeiner Aufstieg, steil nach oben führende Singletrails mit Wurzeln, Steinen, Matsch und umgefallenen Bäumen.  Das war für mich der anspruchsvollste Abschnitt und ich habe hier  viel Kraft gelassen.   Wir kämpfen uns nach oben, Moni und Andy voraus bis  zur Langenfelder  Talstation.  Hier ist die nächste Verpflegungsstation und wir haben ordentlich zu gegriffen.  Obst, Kuchen, Brot, Riegel, Salzgebäck und sogar heiße  Tomatensuppe mit Nudeln helfen uns   die verlorene Energie zurück zu gewinnen. Wir befinden uns jetzt auf  1.610 Meter.  Das Ende der Fahnenstange ist jedoch noch nicht erreicht, denn  der  Gipfel liegt  noch  400 Meter höher auf 2000HM.

Der Weg ist jetzt zwar einfacher zu laufen, aber die Steigung ist nicht weniger gemein. Wir laufen  an Schneefelder vorbei,  hinauf   zu einem großen Felsentor.



Riesige Felsen rechts und links zeigen die höchste Stelle der Alpspitzbahn  an. Ein fantastischer Blick, wir  saugen das Panorama in uns ein.

Jetzt liegen noch 10km extrem anspruchsvoller  Downhill vor uns.



Viele Naturtreppen, rutschig nass und viele spitze Steine fordern unsere ganze Aufmerksamkeit. Es zieht sich endlos bis wir wieder an der VP9 sind.  Den Abstieg haben wir Gott sei Dank  noch bei Helligkeit geschafft.   An der Versorgungstelle beginnt es langsam zu dämmern. Wir packen unsere Stirnlampen aus und laufen sofort weiter. Leider beginnt es bei den letzten 6 km  heftig zu regnen. Die folgende  Wiese ist  vollgesogen mit Wasser und entpuppt sich als gefährliche Rutschbahn.  Ein Sturz ist unvermeidlich.   

Dann geht es serbentinartig  weiter  den Wald hinunter. In Grainau angekommen, führen uns die  letzten 2 km  über Asphalt ins Ziel.

Viele Menschen empfangen uns jubelnd im Ziel.

Nach 12:57 ist unsere lange "Reise" zu Ende.   Wir sind klatsch nass, - sehen aus wie "Wutzje"- aber überglücklich  es gemeinsam geschafft zu haben.

Zu dritt sind wir gestartet und im 3er Team haben wir gefinisht.



Heike wird leider auf die falsche „Fährte“ geleitet und kommt nach 6 Std im Ziel an!




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