GuthsMuths- Rennsteig Marathon und Supermarathon, 22.05.2016 Treffpunkt Schmiedefeld Der erste offizielle Rennsteig-Lauf fand 1973 von drei Studenten statt und sollte an den Pädagogen Johann-Christoph GuthsMuts erinnern. Daraus wurde eine Traditionsveranstaltung bis zum heutigen Tag. Tradition ist es auch für uns einmal im Jahr nach Thüringen oder nach Sachsen zu fahren, um an einem Lauf teilzunehmen. In den vergangenen Jahren waren es der Kyffhäuser-, Rennsteig-Marathon und Himmelswegelauf (42km). Nun wird es Zeit die lange Kante des Rennsteigs, die sogenannte Königsetappe von 72,7 in Angriff zu nehmen. Von Run 4 Fun sind weitere 4 Mitglieder am Start, Rudolf und Bettina laufen den Marathon, Pauline und Paul nehmen am Junior Cross von 4,2 und 2,8km mit Erfolg teil. Ziel aller Läufe ist Schmiedefeld! So werden wir uns am Ende wieder treffen. Ein bisschen verrückt ist es schon, denn Ingo und ich sind erst vor 5 Tage beim SH-Supertrail (128km) gelaufen. Wir fahren am Freitagmorgen nach Eisennach um unsere Startunterlagen abzuholen und ein wenig die Kultur zu genießen. Bach wurde 1685 in Eisenach geboren. Heute noch kann man in dem 1456 errichteten Fachwerkhaus original eingerichtete Wohnräume besichtigen. 1907 wurde dort eines der größten Bachmuseen eröffnet und es befindet sich ein große Ansammlung von originellen Instrumenten. Auch hier treffen wir unverhofft bekannte Läufer aus der Ultraszene. Am anderen Morgen fiebern wir mit 2500 Läufern am Marktplatz dem Lauf entgegen. Pünktlich auf die Min. ertönt der Glockenschlag der Kirchenuhr und ab geht die Post. 5a 72,7km Landschaftslauf liegen vor uns, wobei insgesamt 1490 Höhenmeter bergauf und 989 Höhenmeter bergab zu bewältigen sind. Zuerst laufen wir durch die Fußgängerzone, bevor wir dann die ersten Höhenmeter in Angriff nehmen. Nach ca. 2 km erreichen wir eine enge Passage und es kommt zu einem kleinen Läuferstau. Danach folgt ein ständiges Hoch und Runter bis wir nach ca. 7km wir auf den eigentlichen Rennsteig treffen. Bis km25 sind wir sehr gefordert, denn insgesamt 700 Hm werden wir bis dahin zurücklegen müssen. Danach folgt ein längerer Downhill und wir können es richtig rollen lassen. Ich selbst teile mir das Rennen in 10er Abschnitte ein. Durch diese Taktik ist es ein Abarbeiten der einzelnen Etappen und die 73km spielen somit während dem Laufen keine große Rolle. Die gesamte Strecke verlief überwiegend über Waldautobahnen nur einige wenige Singltrails mit Wurzeln und Steinen fordern größere Aufmerksamkeit. Die Versorgung ist bestens, alle 10km gibt es für die Power Haferschleimsuppe igitt, Wurstbrot, Schmalzbrot, Kuchen Obst und sogar heiße Wiener Würstchen- herrlich - werden uns angeboten. Getränke wird uns alle 5km gereicht. Ab km43 stellen sich bei mir plötzlich Knöchelprobleme ein. Zu lange habe ich den Schmerz ignoriert, bis ich dann auf die Idee kam die Gamasche könnte die Ursache sein. Als es dann unerträglich wurde entscheide ich mich die Gamasche zu öffnen und locker wieder zu schließen. Leider zwingt mich das Dilemma nun einige Km zu gehen, ja ich dachte sogar, wenn der Schmerz nicht nachlässt bei km 54 auszusteigen, denn das wäre mit Zeitnahme möglich gewesen. Ich hatte Glück, denn der Schmerz verzieht sich langsam wieder und ich entscheide mich mir die Medaille in Schmiedefeld abzuholen. Abgelenkt und gepusht werden wir immer wieder durch nette Begebenheiten wie Marschmusik einer Blaskapelle und stumme Zuschauer im Wald. Das wellige Terrain geht weiter bis zum letzten steilen Anstieg beim großen Beerberg. Dort ist der höchste Punkt mit 973m erreicht. Inzwischen haben wir km60 erreicht und wir wissen noch 12km sind es bis Schmiedefeld. Gefühlt zieht es sich endlos. Endlich - die letzten läppischen 4km liegen vor uns und nach 10:06 haben wir Schmiedefeld erreicht. Müde aber zufrieden lassen wir uns die Medaille umhängen! Hier warten schon Rudolf, Bettina und Pauline auf uns und begrüßen uns freudig im Ziel. Wieder einmal ist es geschafft. Aber wie sagt man so schön: Nach dem Lauf ist vor dem Lauf! |
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