Red Rock Challenge Luckemburg, 11.10.2015 Spurensuche in einer Bergbaulandschaft in Luxemburg oder wie Hänsel und Gretel sich im Wald verirrten! Bei schönstem Herbstwetter fuhr ich nach Belval/Luxemburg zu einem letzten langen Vorbereitungslauf für meinen XXL Lauf Ende Oktober. Eine gute Stunde Anfahrtsweg musste ich dafür in Kauf nehmen. Gereizt hat mich das Laufrevier, da die Strecke überwiegend auf Singletrails durch eine urwaldähnliche Bergbaufolgelandschaft führte. Ein Bustransfer brachte uns zum Start nach Düdlingen und pünktlich um 13 Uhr ging es bei schönstem Herbstwetter los. Ein kurzes Briefing vor dem Start diente zur genauen Streckenführung. Weiße Bänder und weiße Pfeile sowie Hinweisschilder sollten uns sicher ins Ziel bringen. Parallel waren die Ultras (73km) schon um 8Uhr früh auf der gleichen Strecke gestartet. Im Raum von Belval/Esch sur Alzette ging es durch das ehemalige Erzabbaugebiet. Wir liefen durch eine ehemalige Bergbaulandschaft in der die Natur sich ihren eigenen Weg zurück erobert hat. Ein ständiges Hoch und Runter über Wurzeln und Steine und eine tolle Landschaft machten den Lauf sehr kurzweilig. Bis zur 1. Versorgungsstelle lief ich mit 8 Läufern zusammen. Da ich aber nur ganz kurz an der VB verweilte, war ich schon bald alleine in meinem Tempo unterwegs. Es gab keinerlei Zweifel dass ich auf verkehrter Fährte sein könnte, denn die genannten Wegmarkierungen waren immer da. Nachdem ich die 31km in einer Zeit von 3:25 erreicht hatte, freute ich mich schon auf das Ziel. Aber weit gefehlt. Nach der Mattenüberquerung bei km 31 von Mika Timing zeigte ein Pfeil eine Straßenüberquerung an und danach weiter auf einem kleinen Pfad in den Wald hinein. Ich lief und lief, und es war kein Ende in Sicht. Bei Km 35 kam mir erstmals der Gedanke dass mit der Wegführung etwas nicht stimmen konnte. Es waren aber immer noch Pfeile und Schilder die mir die Richtung wiesen. Da ich aber mitten im Wald war, lief ich weiter und hoffte auf Spaziergänger die mir sagen konnten wie weit es nach Belval/Ziel noch ist. Das war jedoch ein schwieriges Unterfangen, die meisten sprachen nur französisch und verstanden mich nicht. Übel dachte ich, also lief ich erst mal weiter und überlegte was ich tun könnte. Ich kam mir vor, wie Hänsel und Gretel die sich im Wald verirrten. Als ich vom Wald aus bei km 38 eine Straße sah fasste ich den Entschluss von der Strecke abzuweichen um Anhalter zu spielen bevor die Dunkelheit mich einholte. Denn ich war ohne Karte, hatte keine Notfallnummer und keine Stirnlampe dabei. Gleich der 2. Autofahrer hielt an und sagte mir, dass ich weit entfernt vom Ziel sei. Ich fragte ob ich mitfahren könne und so bin ich ein Teil der Strecke mit dem Auto dem Ziel entgegen gefahren. Nachdem für mich ersichtlich war wie ich zum Ziel komme bin ich die letzten Km wieder gelaufen. Der Zielbogen wurde bereits abgebaut, ich lief noch über die Matte und bekam auch eine Medaille umgehängt. Kein schönes Erlebnis, nach ca. 45km bin ich heil im Ziel angekommen. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass sich weitere 25 Läufer die sich nicht auskannten verlaufen hatten. Ende gut, alles Gut ., aber ich war sehr verärgert über die schlechte Streckenmarkierung. Fazit: Sehr schöne Strecke, leider keine sehr gute Streckenmarkierung und zu wenig Versorgungsstellen. |
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