K42 Davos 2015
Bericht von Rudolf

Im Gegensatz zum S42, der neu eingeführt wurde, ist der K42 die klassische Marathon-Strecke von Bergün über die Keschhütte und den Sertigpass nach Davos.

Zur Akklimatisierung reiste ich schon am Mittwoch nach Davos. In der Woche vor dem Marathon wurde ein "high Seven" genanntes Programm mit interessanten Vorträge angeboten, von denen ich einige besuchte. Die Organisation war im Vorfeld wie beim Lauf selbst sehr gut. (Bilder Markierung in Davos und Ausgabe der Startnummern)







Am Starttag ging es zunächst mit der Bahn nach Bergün, eine landschaftlich sehr spektakuläre Fahrt. Unterwegs konnten wir die Ultra-Läufer (76 km) am Wiesen-Eisenbahnviadukt anfeuern. Der Start in Bergün war um 11 Uhr, die besten Ultra-Läufer waren da schon vorbei.

Vor uns K42 Läufern lagen 42,2 Kilometer und 1830 Höhenmeter mit dem höchsten Punkt auf dem Sertigpass (2739m). Es war sonnig, aber Quellwolken bildeten sich schon. Am Vortag hatte es mittags ein Gewitter gegeben, sodass ich ein bisschen Sorge hatte und ein warmes, trockenes Shirt im Rucksack mitführte. Zunächst  liefen wir eine große Runde auf Wegen und Pfaden um Bergün (mit ersten Steigungen) die in die Ultra-Strecke mündete. Von Bergün ging die Strecke einem Tal entlang (zum Teil asphaltiert) nach Chants. Nach 9 km kam die erste Verpflegungsstation, danach gab es alle 2-4 km Stationen. Bis Chants konnte ich noch durchgehend laufen. Dort begann dann der steile Bergweg (800 Höhenmeter auf 5 km) auf die Keschhütte, bei dem Gehen angesagt war. Der Weg führte zunächst durch den Wald und dann über eine freie Hochgebirgslandschaft mit vielen Blumen am Wegesrand. Beim Gehen hat man mehr Zeit sich an der Landschaft und den Blumen zu erfreuen. Auch der erste Anblick der Keschhütte spornte wieder an, da es doch nicht so weit bis zum Ende des ersten Anstieges war. Auch eine junge Läuferin war deutlich entspannt als ihre Frage, ob dies die Keschhütte sei, bejaht wurde.An der Keschhütte machte ich eine ganz kurze Pause um mich an der Station zu verpflegen und den schönen Blick zurück zu genießen. Danach ging es weiter auf Gebirgspfaden hinunter zu einem kleinen See durch eine schöne unverbaute alpine Landschaft. Wegen der vielen Steine und ein paar Bachquerungen konnte auch abwärts nicht ganz schnell gelaufen werden. Am See kamen die S42 Läufer dazu, die aber schon 2 Stunden früher gestartet waren. Vom See mussten wir nochmals steil (Gehen) zum höchsten Punkt, dem Sertigpass, hinauf.



Nach einer kurzen Pause am Pass führte zunächst ein Pfad und dann breiterer Weg ins Sertigtal hinab. Es ist ein hübsches Tal und mit einem kleinen Weiler (Sertig-Dörfli), das ich schon an den Vortagen besucht hatte. (Bilder Sertigtal, die Strecke führte von links ins Sertigtal hinab)







Mittlerweile waren dunkle Wolken aufgezogen, die auch tief liegend ins Tal zogen. Aber außer ein paar Tropfen in Sertig-Dörfli blieb es trocken. Wenn man das Höhenprofil nicht ganz genau anschaut, könnte man annehmen, es geht jetzt weiterhin nur noch abwärts nach Davos. Hinter Sertig Dörfli geht es aber erst mal wieder leicht aufwärts und auch in Clavadel folgt ein Gegenanstieg. Ich wußte das aber aus einem Vortrag in den Tagen zuvor. Die Strecke führte immer am Wald entlang auf meist schönen, etwas verwurzelten Waldpfaden von Sertig Dörfli über Clavadel bis ins Ziel nach Davos. In 5:41 Stunden kam ich im Ziel an und war sehr zufrieden mit der Zeit und dem Verlauf des Rennens.

Ein Lauf in dieser alpinen Landschaft ist ein ganz besonderes Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst.


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