S42 der Neue Stern in Davos - 25.07.2015 Wenn die Berge rufen, sollte man hingehen, denn nirgendwo spürt man die Natur so nah. So schreibt Andrea Tuffli in seiner Einladung zum 30. Jubiläum in Davos. Dieser Einladung folgen auch Ingo und ich und so stehen wir 1 Woche nach dem Eiger-Ultra-Trail beim S42 (43km) am 25.07.2015 am Start. Der S42 ist der höchstgelegene Bergmarathon Europas und führt durch 2 Täler und 2 Pässe, den Scaletapass 2606Hm und den Sertigpass 2739Hm. Einen Tag vorher reisen wir an und hoffen der Körper hat sich die dünne Luft der Eiger vor 1 Woche gemerkt. Mit ca. 1000 Läufern stehen wir bei Sonnenschein um 9.10 Uhr im Stadion von Davos. Sonne, Wolken und Gewitter sind für den Tag angekündigt, wir lassen uns überraschen was Petrus uns bieten wird. Wir freuen uns auf die Strecke, denn wir werden durch malerische Dörfer, vorbei an bunten Alpwiesen, Bergseen und mitten durch eine fantastische Bergkulisse laufen. Zuerst laufen wir 2km durch Davos, danach 9km über einen Naturweg der sich sehr einfach und gut laufen lässt. Ab Dürrboden 2007HM (das Ende der Zivilisation) ist besondere Konzentration angesagt, es steigt stetig und ab km13 erreichen wir das alpine Gelände, es geht über Geröll und Felsen hinauf zum Scalettapass auf 2606HM. Weiter laufen wir über einen Höhentrail zum Sertigpass. Lachend haben wir den höchsten Punkt bei 25km erreicht. Ein Arzt schaut uns in die Augen und lässt uns ohne Bedenken weiter ziehen. Vor dem Weiterlaufen genießen wir zuerst die wunderbare Berglandschaft und schießen noch schnell ein paar Erinnerungsfotos. Leider verdunkelt sich der Himmel bedrohlich und wir werden wohl nicht trocken unser Ziel in Davos erreichen. Hier oben zaubern 2 Köche leckeres Risotto für unsere leer geworden Speicher. Frisch gestärkt, - manch einer holt sich vorher noch eine Rückenmassage - geht es auf alpinen Wege wieder Davos entgegen. Man möchte es abwärts gerne so richtig krachen lassen, aber bei dem Geröll ist volle Konzentration und äußerste Vorsicht geboten. Beneidenswert, die den Downhill runter sprinten können. Ab km28 lassen wir Steine und Geröll hinter uns und es geht auf schönen Naturwegen und Singletrails Davos entgegen. Wir laufen wieder durch blumengeschmückte Dörfer und werden durch die Zuschauer angefeuert. Die Beine sind auf den letzten 10km etwas müde, aber die Zuschauer sorgen immer wieder für einen neuen Adrenalinschub. Tatsächlich werden wir von Petrus ab km 37 noch geduscht, aber es ist warmer Regen und somit nicht weiter tragisch. Nach 6:52 erreiche ich überglücklich das Ziel in Davos. Ingos Beine sind auf den letzten 12km schneller und so finisht er in 6:38. Für mich ein sehr gutes Ergebnis, da ich 14 Tage vorher 70km im Erzgebirge und 1 Woche vor dem S42 den Eiger Ultratrail von 51km gelaufen bin. Meine Freude ist noch größer als ich erfahre , dass ich von 27 Mitläuferinnen in meiner AK den 5. Platz belegt habe. Fazit: S42 der neue Stern am Marathonhimmel absolut empfehlenswert. Ein mittelschwerer Alpinlauf, sehr gute Organisation, spitze Verpflegung und eine traumhafte alpine Landschaft. |
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