Eiger Ultra Trail
Bericht von Ursel

Faszination Bergtrail im Sommer - Eiger Ultratrail 18.07.2015



Unverhofft  kommt oft ! Ende Mai  schrieb mich Uwe Schork an und  fragte ob ich den Eiger Ultratrail  51km  mit ihm in der  Couple - Wertung   laufen würde. Die Überraschung war ihm  gelungen. Bislang bin ich  alle Bergläufe mit Ingo gelaufen. Die Eiger stand in diesem Jahr jedoch nicht auf unserem Probramm. Da aber  Ingo gerne einen  100km Trail machen wollte, und auf dem " freien Marktplatz" eine Startnummer zur Verfügung stand lag es nun an  meiner Entscheidung ob ich zusage. Uwe und ich  kannten uns nicht,  Facebook war in diesem Fall die  „Kontaktbörse“ Wir telefonierten  und ich  hörte  mir seine bisherige Sportkarriere ( als ehemaliger Profiradfahrer)  an.   Für mich war aus den Gesprächen ein klarer  Leistungsunterschied  zu erkennen. Er wird der stärkere Laufpartner sein  und da äußerte ich meine Bedenken. Nach mehreren Gesprächen überzeugte er mich und so begannen unsere Vorbereitungen. Was nun daraus geworden ist beschreibt Uwe  sehr schön in folgendem Bericht:


Mein erster Ultra

Vor ziemlich genau einem Jahr kam ich das erste Mal mit Trailrunning in Kontakt und war begeistert. Für mich damals unvorstellbar Distanzen jenseits der Marathonstrecke zu laufen und das noch im Gelände mit tausenden von Höhenmetern.

Im Oktober letzten Jahres beschloss ich den Eiger E51 zu melden und zwar als Couples mit einer erfahrenen Laufpartnerin.



Nach anfänglichen Schwierigkeiten stand mit Ursel Plehwe meine Teampartnerin fest.



Freitag war dann der Tag der Anreise und nach Startnummer und Materialcheck stand das Breefing an.



Nach kurzer aber gut erholter Nacht gings Samstag eine Stunde früher aufgrund der Gewittergefahr zum Start.

Zum Erstaunen von Ursel war ich sehr entspannt und eigentlich voll Freude auf das Rennen, während sie doch sichtlich nervös war.





Direkt nach dem Start und einer kurzen Asphaltphase ging es ins Gelände und zum ersten Anstieg mit gleich mal 1000 Höhenmetern, schon eine andere Hausnummer als im heimischen Pfälzerwald.



Mir fiel es relativ leicht das Tempo des Lindwurms der nach oben wunderbar anzusehen war zu folgen und mein Training mit Stöcken sollte sich hier das Erste und nicht das Letzte mal bewähren.



An der ersten Verpflegung war reichlich Betrieb und Ursel und ich konnten nach kurzer Stärkung unser Vorhaben fortführen.



So ging es über zwei weitere Stationen durch eine atemberaubende Landschaft bis zum Anstieg des Faulhorns mit knapp 3000 Metern auch der höchste Punkt des Trails.



An diesem Anstieg war einiges an Kraft und Kondition gefragt und verschiedene Teilnehmer hatten hier doch deutlich Probleme mit der Höhenluft.



Wir erreichten nach knapp 5 Stunden die Labe die Hälfte des Kurses war geschafft. Das Wetter zeigte sich hier von seiner ungemütlichen Seite mit Regen, Wind und Kälte.



Nach kurzer Pause ging unsere Reise weiter und vom Profil hätte man denken können es geht meist bergab, jedoch weit gefehlt die Trails wurden technischer und teilweise durch den Regen extrem glatt.Wir hatten uns vorgenommen mit Bedacht und vorsichtig diese Passagen zu bewältigen, was uns sturzfrei gelang.

Bei km35 war ich mehr als überrascht das bereits 8,5 Stunden seit unserem Start in Grindelwald vergangen waren... Für mich unglaublich, so lange war ich noch nie unterwegs (Gruß an Lisa Zinn an dieser Stelle es gab Colaschorle), es fühlte sich in meinem Körper gut an und ich konnte noch keinerlei Erschöpfungsmerkmale an mir ausmachen... ein super Gefühl machte sich in mir breit und ich wusste du schaffst das.



Ursel zeigte hier ihre Erfahrung, auch sie war noch topfit und beim anschließenden Downhill war sie bärenstark. Zu diesem Abschnitt mit fast 9 Kilometern muss ich sagen, das war das anspruchsvollste was ich bisher unter den Füßen hatte..... Wurzeln, Tritte, Steine und das in einer Vielzahl und Unterschiedlichkeit da war höchste Konzentration angesagt, zumal ein Zwischenanstieg zu bewältigen war den mir Ursel verheimlicht hatte und es hier mittlerweile sehr schwül bei Temperaturen an die 30 Grad war.

Aber wir erreichten die letzte Labe bei Kilometer 43 mit einem Lachen im Gesicht wie man Ursel deutlich ansehen konnte .



Nach kurzer Erfrischung und mit dem Bewusstsein die Marathonstrecke bereits bewältigt zu haben ging es in die 8 km lange Schlusspassage.
Ursel machte mich darauf aufmerksam, das bei ihrem dritten Start hier für sie eine neue Bestzeit mit über 45 min Verbesserung möglich wäre!!!
Also wurde hier nochmal alles mobilisiert und die zwar technisch einfache aber durchaus mit Höhenmetern gespickte Passage angegangen.
Beim Erreichen von Grindelwald und den letzten Metern ins Ziel sind wir durch eine Riesige Menschenmenge angefeuert worden, da wenige Sekunden hinter uns der Sieger des E101 einlaufen sollte.

Wir sind dann überglücklich über die Finisherbrücke Hand in Hand durchs Ziel gelaufen mit neuer Bestzeit für Ursel!!!



Es war überwältigend... Ich, Wir waren Finisher des Eiger Ultra Trail 2015!! Welch ein Gefühl und das nach einem Jahr, als Trailrookie.??





Mein Fazit: Traillaufen ist meine Welt und es war nur der erste von noch hoffentlich vielen Rennen!!!!

Vielen Dank Ursel für dein Vertrauen und an alle die an mich geglaubt und mich unterstützt haben.......ich werds wieder tun ????



Uwe auch dir vielen Dank für den gemeinsamen Lauf,  die Berge sind meine Welt und es hat mir wiederholt viel Spaß gemacht! .

... weitere  eingefangene Bergimpressionen:

























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