Sachsentrail Erzgebirge
Bericht von Ursel

Saxoprint Sachsentrail im Erzgebirge, 04.07.2015

Unser erster  70km Trail heiß  und knorrig!

Unter dem Motto immer in Bewegung bleiben und neues Entdecken fahren wir nach Sachsen ins  Erzgebirge  zum Saxoprint Ultratrail.



Das Erzgebirge ist ein Mittelgebirge in Sachsen/Böhmen. Nördlich an der Kammlinie verläuft die Staatsgrenze Deutschland-Tschechien.

Charakteristisch sind die vielen  Tannenwälder im Erzgebirge.



Wir kommen am Freitagabend an und  übernachten in einem Sportlerheim  im Sportpark Rabenberg.

Rabenberg liegt  in ruhiger Lage umringt von Tannen   auf dem Kamm des Erzgebirges auf 900 Hm.

Es ist sehr heiß, die 30Grad sind weit  überschritten. Noch können wir es uns  nicht vorstellen bei den Temperaturen 70km zu laufen.



Die Startnummer ist schnell abgeholt und nach der Nudelparty werden wir ausführlich über den 70km Rundkurs gebrieft.

Im  Tannenwald sind viele Mountenbike-Trails angelegt  und werden für diesen Tag nur für die Läufer reserviert.

Durch die Hitze bedingt haben sich spontan 18 Läufer für den Halbmarathon umgemeldet.

Start und Ziel ist im Sportpark Rabenberg.



Ingo und ich  stehen  um 7 Uhr mit 85 Ultras am Start und   sind schon sehr gespannt wie wir bei den Temperaturen durchkommen werden.



Es ist unser erst 70km Ultralauf und  zugleich  ein grenzüberschreitender Lauf, denn wir werden 19km durch Tschechien laufen.



Die Versorgung ist sehr gut,   alle 10km  steht eine „ Powerbar“  bereit.  Es gibt Kartoffeln und  Salz,  die berühmte sächsische Grießsuppe, Laugenstangen , Kuchen , Kekse,  Riegel, Energy-Waffeln,  Studentenfutter, Obst und allerlei Getränke.



Der Streckenverlauf fordert  von Anfang an unsere ganze Aufmerksamkeit.

Es ist ein  ständiges Auf und Ab  im Tannenwald



die Strecke führt durch Gelände mit querliegenden Bäumen, durch Wiesen  und  über schmale Trampelpfade .



Insgesamt sind 1860Hm zu bewältigen. Die schmalen Singletrails  sind gespickt mit knorrigem Wurzelwerk und somit  die  reinsten Stolperfallen.



Im Tannenwald ist  die Hitze erträglich, aber sobald man ohne Beschattung läuft, läuft der Schweiß ohne Ende.



Unser Körper sind  die reinsten  Salzmaschinen, weiße Salzkristalle bilden sich überall.

Eine witzige Erfahrung  ist der  ausgetrocknete  Grenzfluss zu Tschechien.



Das Flussbett ist  sehr schmal und dick   mit Moos bewachsen,  so dass jeder Schritt abfedert.  Man muss sehr aufpassen dass man nicht hinfällt.

Bis km 40 laufen Ingo und ich zusammen, danach setzte sich die männliche  Kraft einfach mehr durch und  wir entscheiden uns dass jeder für sich alleine weiterläuft.

Ab km 63 sehne ich das Ziel herbei, die Beine sind müde und  die Hitze nur noch lästig.  Mein Magen rebelliert, denn  durch die Wärme kann ich nicht so viel essen und das macht sich nun bemerkbar.

Das Ziel ist die reinste Schikane,  denn wir müssen wieder steil hinauf  zum Rabenberg.



Die Sonne scheint uns 4km  unerbittlich  auf den Rücken.



Km67 sind erreicht,  die letzten 3km erscheinen  endlos,  denn  es geht wiederholt  steil über einen Wurzelpfad  im  Tannenwald nach oben  und dann ist es endlich geschafft. Durch die lange  Distanz hat man jegliches  Gefühl für die  Zeit   verloren.



Die Überraschung scheint perfekt, denn  mit 10:11 habe  ich als 5.  Frau von 12 Läuferinnen gefinisht.   Meine Freude ist groß,  denn damit habe ich nicht gerechnet.



Durch die Hitze bedingt  finishten von den 85  Starter lediglich  66 Läufer!

Fazit: schöner Trail gespickt mit netten Überraschung - absolut empfehlenswert!



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