Heggestorze Lauf
Bericht von Stefan

Heggestorze – 14 km Biosphären Cross Lauf Heckendahlheim

Am 28.9.2014 fand in Heckendahlheim ein Cross Lauf der etwas anderen Art statt. Diese noch sehr junge Veranstaltung begeistert durch sehr freundliche und gut organisierte Orga . So sind extra Parkplätze ausgewiesen, die allerdings etwas abseits vom Start sind. So läuft man noch ca 1km bis zur Anmeldung. Aber es geht nur Bergrunter, was ein kleiner Trost ist.

2011 startete der erste Heggestorzelauf. Der Name Heggestorzelauf sollte (und soll auch heute noch) die Verbundenheit und die Verwurzelung der Organisatoren in Heckendalheim ausdrücken. 2013 wurde ein eigener Verein „Lauftreff Heggestorze e.V.“ gegründet und die Strecke zum Biosphären Cross Lauf anerkannt.

Die Veranstaltung erstreckt sich mittlerweile über zwei Tage. Am Samstag laufen die Bambini´s 700 m und die Kinder 3 km. Am Sonntag findet der Hauptlauf mit zwei Kategorien statt. Einmal 6,5 km oder 14 km Länge. Die Zeitmessung erfolgt über Meisterchip und sechs Hindernisse warten auf die Läufer.

Zuerst war ich mir unsicher, ob ich nach dem schnellen 10 km Lauf von gestern, die 14 km meistern werde. Aber mein Ehrgeiz hat mich gepackt und meine Entscheidung ist gefallen. Alles oder nichts. Die Strecke startet in Heckendahlheim auf dem Dorfplatz. Der Startschuß fällt um 10°° Uhr und es geht die ersten Kilometer erstmal über Asphalt steil Berg hoch. Oben angekommen geht es auch gleich schon wieder Berg runter, um dann schließlich den asphaltierten Pfad zu verlassen. Nun heißt es laufen über Stock und Stein. Das erste Hindernis wartet schon.

Die Feuerwehr hat zwei Lehm Gruben ausgebuddelt und diese mit Wasser gefüllt. Davor, dazwischen und am Ende gilt es Lehmhügel zu erklimmen. Damit es rutschiger wird, bewässert ein Feuerwehrmann die Anlage mit einem Feuerwehrschlauch. Ich konnte diese Hürde „nur“ mit nassen Füßen überwinden. Andere sind die Hügel runter gerutscht und sahen dementsprechend gezeichnet aus.

Weiter geht’s, stetig leicht ansteigend, über Wiesen und holpriges Gelände. Kurz geht es Berg runter um dann wenig später sehr steil anzusteigen. Vergleichbar mit der Strecke des Bärenfelstrails. Nach drei Kilometern war ich schon mit den Kräften am zweifeln ob ich nicht doch besser die 6,5 km hätte laufen sollen. Doch es blieb keine Zeit zum nachdenken, denn es ging anspruchsvoll weiter. Immer die Augen auf dem Boden um keinen Fehltritt zu machen oder schlimmer noch um zu knicken. Der Boden wechselt stetig von Wurzeln und Steine im Wald, holprigen Wiesenabschnitten und rutschigen Lehmboden.

Über Single Trails durch den Wald folgte ich den Wegen steil hoch und runter. An manchen Stellen wurden extra Seile befestigt, damit man die Passagen auch überwinden konnte. Diese Hilfe nahm ich gerne in Anspruch. Weiter, immer weiter, mit der Frage was noch alles kommen mag. Über die Art der Hindernisse hat sich die Orga bedeckt gehalten. Am Fuße des Hügels angekommen wurde die Strecke durch einen Bach geführt. Das Wasser war durch die vielen Läufer sehr trüb und daher sehr schwer einzuschätzen wie tief es an manchen Stellen ist. So mußte ich feststellen das an manchen Stellen knietiefe Löcher lauerten. Einmal hat es mich dann zu Boden geschickt und das kalte Wasser hat mich schnell wieder hochfahren lassen. Es folgte eine 10m lange Röhre, durch die der Bach floß. Ja, auch da mußte man rein, auf allen Vieren, gebückt durchkrabbeln. Endlich, nach ca 300 m konnte man den Bach wieder verlassen und die ersten 100 m waren meine Beine taub vor Kälte. Aber nach jedem Schritt kam wieder Leben und Wärme in die Waden und Füße.

Wieder geht es steil bergauf und die Kälte ist schnell vergessen. Nun folge ich wieder der Straße und laufe Richtung Ziel... Moment, es sind doch erst 6 km?! Vorm Ziel liegen jede Menge Reifen die es zu durchlaufen gilt... am Ziel vorbei! Danach laufe ich aber auf einer anderen Strecke weiter. Wieder berg hoch und wieder über Felder und in den Wald rein. Nochmal Treppen steil hoch und dann laufen wir auf den Flughafen zu.

Manche Läufer sehe ich öfters auf der Strecke. So werde auch ich mehrmals überholt um dann diese wieder einzuholen. Man spaßt herum was noch so alles kommt. Es erwartet uns ein weiteres Schlammbad durch das gerobbt werden muß. Denn ein Gitter liegt quer und sehr niedrig über der Grube. Am Ende bemüht man sich mit letzter Kraft oder mit Hilfe anderer Teilnehmer einen Heuballen zu überwinden.

Der Weg verschwindet nochmal über Single Trails in den Wald. Es folgt ein leicht ansteigender Weg durch eine sehr lange Schlucht. Ich folge einem trockenen Bachlauf der sich in die Felsen eingegraben hat. Die Strecke ist versperrt mit Steinen, Stöcke, Baumstümpfen etc. An manchen Stellen sind Leitern oder Seile als Hilfe angebracht.

In regelmäßigen Abständen sind immer Orga´s an der Strecke und feuern die Läufer an. Versorgungsstationen sind auch in kurzen Abständen anzutreffen. Es gibt Wasser und an manchen Stellen sogar Bananen.

Ein Blick auf meine Uhr zeigt mir das Ende ist nah. Nur noch 2 km. Aber es wird noch einiges gefordert. Steile Hügel gilt es zu erklimmen um diese dann über ebenso steile Abhänge runter zu rennen. Dann ein letztes Mal unförmige Treppenstufen erklimmen. Ein sehr schmaler Single Pfad führt an einem nicht enden wollenden Zaun, entlang kleiner Gärten. Ein Blick auf meine Uhr zeigt mir das Ende ist nah. Nur noch 1 km. Schließlich höre ich die Musik und gebe nochmal alles. Mit einer Zeit von 1:28:35 laufe ich nochmal durch die Reifen in das Ziel ein. Am Ziel gibt es Wasser, Gründels Fresh und Kuchen zur Stärkung.

Fazit: Es war ein toller aber auch sehr anstrengender Cross Lauf mit sehr vielen steilen Abschnitten. Auch die „natürliche“ Art und vor allem die wenige Anzahl der Hindernisse gefällt mir. So bleibt der Aspekt laufen im Vordergrund. Landschaftlich hat der Lauf auch sehr viel zu bieten. Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder.









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