Run 4 Fun Bübingen erneut auf den Spuren der Hartfüßler am 11.05.2014 Hartfüßler nannte man früher die Bergleute die in weit entfernten Orten wohnten und zu Fuß auf schwarzen Pfaden zu den Kohlengruben marschierten. Heute findet man nach 250 jähriger Geschichte des Bergbaus noch viele Relikte im Saarkohlenwald. Die verschiedenen Strecken führten über mehrere steile Bergehalden, vorbei an alten Industriegebäuden, durch den Saarkohlen- und den Urwald. Run 4 Fun war mit 5 Läufern am Start. Stefan, Andrea und Christof liefen die 14km Strecke. Heike und ich wählten die Distanz von 30km als letzte Trainingseinheit vor dem Rennsteigmarathon. Es sollte ein Genusslauf werden. Wir kannten die Strecke recht gut von den Trainingsläufen mit Hendrik Dörr. Start und Ziel war die Grubensiedlung Von der Heyd. Die Regentage im Vorfeld verwandelten so manchen Pfad in eine heftige Schlammpiste. Heike schaute kritisch und überlegte wie man da am besten mit trockenen Füßen durchkommt! Regen war auch am Wettkampftag angesagt und Petrus präsentierte alles was er zur Verfügung hatte. Im Wechsel gab es Sonne, Regen und heftige Windböen. Wir 30iger hatten Glück, denn vor dem ersten großen Schutt waren wir schon im Ziel. Die 58iger bekamen die ganzen Wetterkapriolen ab. Start war für uns um 10Uhr und wir liefen mit 150 Hartfüßler los. Eine sehr abwechslungsreiche, aber anspruchsvolle Strecke wartete auf uns. Drei ehemalige Kohlehalden mussten bezwungen werden. Nach einem Kilometer wurden wir von einer Dudelsackpfeiferin auf die Strecke eingestimmt. Eine wirklich schöne Idee. Die erste Steigung erreichten wir schon nach wenigen Km. Es ging steil nach oben und kurz danach genauso steil wieder nach unten. Meine Beine waren wohl in dem glitschigen Gelände zu schnell, denn bei km 5 rutschte ich auf einem Stein aus und zog mir eine heftige Bänderzerrung zu. Was macht ein echter Hartfüßler? Er läuft weiter . Wie schön, wenn der Schmerz nachlässt! Anschließend ging es steil die Viktoriahalde hoch. Oben angekommen blies uns heftigster Wind entgegen. Unsere Haare standen genauso schräg im Wind wie die Äste von den Bäumen. Ein Trompetenbläser verschafft sich Gehör und lenkt uns wohltuend ab. Hier oben begegnen wir Klaus Klein von m4y. Er nahm hier doch glatt seine 1. Übungsstunde auf der Trompete Wir laufen ein gutes Stück zusammen und er erzählte uns, dass er ebenfalls einen Bericht schreibt. Er hielt den ganzen Lauf mit dem 3. Auge - seiner Kamera fest und überlässt mir viele Fotos für meinen Bericht. Ein herzliches Dankeschön an Klaus. Ein schnelles Beweisfoto von dem HFT- Fotografen auf der Halde und wieder ging es bergab. Die Strecke blieb abwechslungsreich, schmale Singletrails, matschige und knorrige Pfade, mal ging es steil nach oben und dann wieder genauso steil nach unten. Der Urwaldcharakter forderte uns auf der gesamten Strecke. Querliegende Baumstämme verlangten ganz besondere Turnübungen- mal sprangen wir drüber und mal war nur ein darunter durch möglich. Die zweite Halde Fuji war die reinste Kletterpartie, über unregelmäßige Holzstufen ging es steil nach oben und dann wieder nach unten. Heike und ich kannten diese Schikane durch unsere Trainingsläufe und bewältigten diese ohne Probleme. Bei km 8 gab es die erste flüssige Tankstelle. Die Versorgung an der Scheune Neuhaus hatten wir im wahrsten Sinne des Wortes verpennt, einfach nicht registriert, eine Läuferin reichte uns kurz danach ein kleines Stück Banane und die teilten Heike und ich schwesterlich. So liefen wir weiter und hofften dass wir noch eine weitere Vollverpflegung bekommen werden. Die gab es dann noch vom Feinsten bei unseren Lauffreunden vom LAG. Saarländisch versteht sich- Schwenker, Würstchen mit Baguette, Lyonerhäppchen auf Brot, Käsehäppchen, Salzgebäck, Bier, Kuchen und Gummibärchen. Wir aßen und hielten Schwätzchen unter Freunden , und so blieben wir länger als beabsichtigt. Gestärkt ging es auf idyllisch grünen Waldweg weiter! Weitere nette Begebenheiten die uns beflügelten gab es auf der Strecke zu entdecken. Elfen waren hier auch unterwegs! Eine letzte Halde, die Grünlinghalde lag noch vor uns. Wieder steil nach oben und wieder bläst uns oben heftiger Wind um die Ohren. Schneller Abstieg und dann neigt sich der Lauf dem Ende zu. Um die Halde herum, verschluckt uns noch einmal der Wald mit schmalen Abwärtspassagen und engen Trampelpfade. Kleine Schilder am Wegesrand , 4, 3 , 2 ,1 km to go kündigten uns das nahende Ziel an. Von der Heyd war unsere Endstation, einmal noch hoch und wir hatten den Zielbogen erreicht. Gemeinsam gestartet und gemeinsam gefinisht! 4:00 Std unterwegs und wir hatten eine Menge Spaß dabei! Die Uhr zeigte im Ziel die Zeit der 58iger an. Auch unsere 14 km Gruppe hat erfolgreich die Strecke gemeistert. Was sagt unser Laufeinsteiger Stefan: Ein Traillauf mit hohen Anspruch. Tolle Organisation. Beim Bezwingen der Halde wurde viel Willenskraft abverlangt. Am Ziel angekommen ist man stolz auf die vollbrachte Leistung! Fazit: Ein schöner Trail im Saarbrücker Urwald und einer Wiederholung steht mit Sicherheit nichts im Wege. Ein Versprechen ist in 2 Jahren einzulösen: mit Klaus den 58iger gemeinsam zu starten. |
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