Eiger Trail 2013
Bericht von Ursel P.

Abenteuer Eiger-Ultra-Trail 51km
20.07.2013

Ein Lauf für Körper und Geist!
Ein anstrengendes, aber wunderschönes Laufwochenende liegt hinter uns!



Wir (Ingo und ich) starten als Couple und sind im Vorfeld schon sehr gespannt auf diese neue Herausforderung.

 

Es müssen 51km mit 3100HM ab Grindelwald bewältigt werden. Den höchsten Punkt erreichen wir auf dem Faulhorn mit 2680HM.
Die anspruchsvolle Strecke führt mit steilen Auf und Ab und überwiegend Singtrails über Stock und Stein.





Ein bestimmtes Zeitlimit muss eingehalten werden.



Das obligatorische Briefing findet am Vorabend mit einer musikalischen Diashow von der Strecke statt. Wir sitzen mit ca. 400 Teilnehmern in der Halle und lassen uns auf den Lauf einstimmen.
Ein strenges Wettkampfreglement wird allen auferlegt, und erst nach der Kontrolle unserer Pflichtausrüstung erhalten wir die Startnummer.
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit weiteren „Bergverrückten“ gehen wir um 7 Uhr an den Start.



Bei ca. 15 Grad beginnen wir unseren „Höhenflug“ über die Berge. Die Sonne lacht bereits vom stahlblauen Himmel und heizt uns recht schnell ein.
Der erste kernige Aufstieg lässt nicht lange auf sich warten. Über Alpweiden geht es der Großen Scheidegg entgegen. 1000Hm und 7km der Strecke liegen jetzt erst hinter uns.







Nach kurzer Flüssigkeitsaufnahme laufen wir weiter Richtung First. Linker Hand begleitet uns das prächtige Bergpanorama der Eiger Nordwand.



Da wir zu den Genussläufern gehören, nehmen wir uns auf 2100Hm dem First, ein paar Minuten Zeit für Fotos und lassen die fantastische Bergwelt auf uns wirken.







Wir stärken uns, füllen die Wasserflaschen und laufen zügig auf dem Panoramaweg weiter. Herrliche Alpenflora rechts und links sehen aus wie bunt gemalte Farbklekse.









Einfach nur schön, die Seele baumelt ein wenig vor Freude, nur blieb uns heute keine Zeit zum Verweilen, denn ein weiter Weg liegt noch vor uns.



Stille Beobachter der Läufer sind neben den gemütlichen Wanderern die Berge um uns herum.
Die Kühe auf den Weiden schauen uns verdutzt an und können diese verrückten Läufer nicht verstehen.



Wir erreichen den wunderschönen Bachalpsee und laufen guten Mutes weiter in dieser traumhaften Bilderbuchlandschaft!





Bei der letzten großen Verpflegungsstelle an der Bussalp, greifen wir herzhaft zu. Bergkäse, Brot Trockenfleisch, Bananen, Riegel und leckeres Biberli (Schweizer Kuchen) geben uns die notwendige Power für den heftigen Aufstieg zum Faulhorn auf 2680HM. Den Gipfel können wir schon von weitem im aufziehenden Nebel wage erkennen.



Wahnsinnige Kraft erfordert das steile Hochsteigen über das alpine Geröll. Mit einem Lächeln gemischt mit einer guten Portion Ehrgeiz werden wir den Gipfel stürmen!



Auf dem Gipfel tauchen wir vollkommen in die Wolken ein und die gesunkenen Temperaturen lassen uns frösteln. 23km liegen jetzt hinter uns!



Schnell etwas trinken, Getränkeflaschen wieder auffüllen, eine Gipfelaufnahme und weiter geht es. Mit einem Blick zur Uhr stellen wir fest, dass wir 1h40 unter dem Zeitlimit liegen.
Das macht uns sicher, dass wir es schaffen werden.
Der Abstieg zur Schynigge Platte (km34) wird um nichts leichter, denn es liegen noch viele Schneefelder, die unsere Konzentration im hochalpinen Gelände zusätzlich fordern.







Etwa 800 Höhenmeter geht es steil abwärts, ehe wir zum nächsten Verpflegungsposten kommen. Danach gilt es nochmals 1200m abwärts zu laufen mit knackigen Gegenanstiegen die unsere Muskeln ermüden lassen. Vorteile haben ganz klar die Läufer, die mit Trailstöcken unterwegs sind.





Unser Kampfgeist wird sehr gefordert, denn auch in der Waldzone hinunter nach Burglauenen (km43) sind schmale und sehr steile Singletrails. Laufen ist nicht möglich, wir springen über die Wurzeln und müssen uns sehr konzentrieren um nicht zu stürzen.









Von Burglauen unserer letzten Verpflegungsstadion sind es weitere 8km bis ins Ziel. Ein letztes mal nachtanken, um dann für den Endspurt noch einmal alles geben zu können.
Wieder etwas regeneriert, können wir sogar Grindelwald entgegen joggen. Die Strecke ist hier asphaltiert und leicht wellig.
Gemein wird es noch einmal die letzten 2km, denn das Ziel liegt am Berg. Die letzte Steigung nach Grindelwald zog sich über 1 km hin, bevor wir mit 10:56 strahlend und 4 Stunden unter Zeitlimit im Ziel einlaufen.



Geschafft ! - Was für ein tolles Gefühl!
Fazit: Für jeden zählt die persönliche Herausforderung, egal wie schnell, wie steil oder wie hoch.
Jeder hat seine persönliche Grenze!

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