Essen Marathon rund um den Baldeneysee 2011
Die letzten Wochen machte das Laufen nur noch Stress. Nach den Erlebnissen des Jahres 2010, als ich super trainiert, in der Nacht vorm FFM Marathon Fieber bekam und den Lauf nicht antreten konnte, sollte mir sowas in diesem Jahr nicht wieder passieren. So entschloss ich mich Ende September, vor Frankfurt einen weiteren Marathon, notfalls langen Traingslauf einzuflicken.

Die Auswahl ist gegen Ende des Jahres nicht mehr sehr groß, so erinnerte ich mich beim Studieren der noch gelisteten Veranstaltungen, an einen alten Bericht in der Runners World, wo es um den Marathon um den Baldeneysee in Essen geht. Der gefiel mir damals schon sehr gut. Gesagt getan reißten wir, meine Familie und ich, am 8.Oktober bei strömenden Regen nach Essen. Am Nachmittag an den See zum Anmelden, danach Essen und schlafen gehen.

Am Sonntag hieß es um 7 Uhr aufstehen, ein **** Sterne Frühstücksbuffet bereitete uns einen herrlichen Einstieg in den Tag. Den Rest besorgte der Blick an den Himmel, strahlend blau und sonnig, bei allerdings eiskalten 4° Grad, die sich im laufe des Tages aber auf 15° Grad steigerten. Kurz vor 9 Uhr ging es Richtung See, ein rießiger Parkplatz ließ auch noch spät ankommenden genug Platz, um ohne Hektik zum Start zu gelangen.


Punkt 10 Uhr fiel der Startschuss. Erstmals in meinem Läuferleben erlebte ich einen wirklich gesitteten Startablauf. Geteilt in Blöcke (ohne Absperrung, lediglich gekenntzeichnet durch Zeitenballons) stellte sich jeder der etwa 2500 Starter dorthin, wo er leistungsmäßig hingehört. So blieb ein Überholen auf den ersten Kilometern die Ausnahme. Nachdem wir die ersten Meter leicht bergauf mussten, hieß es ab etwa KM 2, jetzt nur noch relativ flach.

Da FFM von Anfang an im Hinterkopf war, wollte ich so lange wie möglich die Pace von 4.55 min mitgehen, wenn möglich sogar bis KM 30. Die erste Runde lief wie am Schnürchen, nette Gespräche innerhalb der großen ambitionierten 3.30 Std. Gruppe ließ die ersten zwei Stunden schnell vorbei gehen. Bei KM 24 waren wir erneut bei Start und Ziel, mit aufmunterndem Applaus der Fans ging es auf die zweite Runde.


 
die beiden obigen Fotos übernommen von Runnersworld.de

Bis KM 30 lief alles wie geplant, bis KM 32 ging ich das Tempo weiter mit, mit 2.39 Std. waren wir glänzend im Zeitplan, doch the Hammering Man war mir schon auf den Fersen. So nahm ich Abschied von meiner Gruppe und nahm immer mehr an Tempo heraus.

Ich pendelte mich irgendwo bei 5.40 min ein, so ging es bis KM 38, als mich plötzlich ein Krampf im linken Oberschenkel fast auf die Nase legte. Bislang blieb ich von solchen Dingen verschont und kannte nur kleine Wadenkrämpfe vom vorm Fernsehen liegen ... Wow was für Schmerzen. So ging ich eine Weile, lockerte die Muskulatur und schleppte mich bis KM 39,4 - der letzten Verpflegungsstelle. Ein Blick auf die Uhr ließ mich rechnen, vielleicht sind 3.40 Std. drin. Bei KM 40 hatte ich genau 3.28 Std. und den Willen, voherige Rechnung in die Tat umzusetzen. Nicht mehr locker, aber laufend ging es Richtung Ziel, vorbei an der Regattastrecke auf die letzten Meter. In 3.39.29 Std. erreichte ich am Ende meiner muskulären Möglichkeiten das Ziel.






Nach sieben Jahren ednlich wieder einen Marathon bewältigt. Und das mit allen Tiefen, die so eine Strecke für Läufer bereit halten kann. Nur wer sowas schon mal erlebt hat, kann es nachempfinden. Ein stolzes Gefühl ...

Abschließend muss ich resumieren, dass es eine gute Idee war, zum Essen Marathon zu fahren. Eine perfekt organisierte Veranstaltung. Alles ohne große Wege zu erreichen, tolle Parkplatzsituation und eine landschaftlich herrliche Strecke. Im nächsten Jahr bin ich hoffentlich wieder dabei ...

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