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Am Sonntag 17.4.11 war es soweit, mein erster Marathonlauf stand auf dem Terminkalender. Nach wochenlanger, für meine Verhältnisse anstrengender Vorbereitungszeit, 3mal während der Woche laufen und am Wochenende den 4. langen Lauf bis zu 35 km, haben mir die innere Sicherheit vermittelt, dass ich es schaffen kann. Meine Mitläufer haben mir immer wieder gesagt Du schaffst das und irgendwann habe ich es selbst geglaubt, aber der nötige Respekt vor den 42 km war immer gegenwärtig. Die Anreise nach Zürich war mit Ingo und Ursel sehr kurzweilig und der Besuch der Marathonmesse mit Abholen der Startunterlagen schnell erledigt. Jetzt stand Kultur auf dem Programm. Die Chagall - Fenster in der Frauenkirche wurden von uns zuerst bewundert, und danach die nicht weniger schönen Achat - Fenster des Großmünsters. Ein Spaziergang durch die Altstadt, die vielen schönen Zunfthäuser, ein Mittagessen an dem durch Zürich fließenden Fluss Limmat, ließen den Nachmittag wie im Fluge vergehen. Abends war dann ein Treffen mit weiteren aus Saarbrücken kommenden Läufern geplant und ehe man sich versah war es 22:00 Uhr und Zeit, dem Körper Ruhe für den kommenden Tag zu geben. 6:00 Uhr, die Stimme des Hoteltelefons wünscht mir einen Guten Morgen, ich weiß jetzt wird's ernst. Frühstück - lecker - aber für Marathonläufer mit Rücksicht auf den Magen leider nicht in dem Maße zu genießen, wir man es sich wünschen würde. 7:30 Uhr, wir machen uns auf den Weg zum Start, denn in Zürich geht der Marathon schon um 8:30 Uhr los. Im Startbereich angekommen wurde schnell der Kleiderbeutel abgegeben und schon war es an der Zeit sich in den vorgesehenen Startblock einzureihen. Die Menge der dicht an dicht gedrängten Läufern sorgte dafür, dass die kühle Temperatur von unter 10 Grad erträglich war. Mittlerweile war ich sehr still geworden und habe nur noch an den weiten Weg gedacht, der zurückgelegt werden musste. An Ursels Seite habe ich mich nach dem Startschuss sehr sicher gefühlt und die regelmäßige Info, die uns Ursels Uhr gab, sagte uns, dass wir die ersten km schneller als geplant waren. Bis ca. km 19,5 waren wir zusammen mit dem Pace - Maker für 4:00 h. Jetzt musste ich mich etwas zurückfallen lassen, denn ich wollte ja durchkommen. Von der guten Vorbereitung fing ich jetzt an zu profitieren. Ich merkte, dass es nun anstrengend wurde, aber machbar. Die Verpflegung auf der Strecke war genial; alle 3,5 km einen Versorgungsstand, bei dem es Wasser in kleinen Pet - Flaschen gab. Bananen, Gel, Iso, alles war da und man konnte im Vorbeilaufen Wasser aufnehmen, ohne dass die Hälfte auf der Straße lag. Beim ersten Lauf wird wohl kaum jemand das Panorama oder den Flair einer Stadt intensiv aufnehmen, aber die Musikgruppen und Zuschauer haben mir immer wieder, wie es anscheinend so üblich ist, .hopp Heike zugerufen. Das war schon anspornend für mich. Als ich dann ca. bei km 36 die ersten Männer überholt habe, war das ein berauschendes Gefühl. Bei den HM - Läufen überhole ich keine Männer kurz vorm Ziel, aber hier gingen die Uhren anders. Immer wieder lief ich an Männern vorbei, die langsam liefen oder sogar wegen Erschöpfung gehen mussten. Das war ein ganz neues Gefühl für mich, ich konnte nämlich immer noch in meinem Tempo weiterlaufen. Ab km 40 habe ich nur noch gedacht, gleich bin ich da, ich habe es geschafft, jetzt kann nichts mehr schief gehen, und ehe ich mit meinen Gedanken fertig war, sah ich das Ziel und war nur noch froh. 4:17,06 h Alles hat gestimmt. Ich bin einen Marathon gelaufen und es war gar nicht schlimm. Einen Traum, den ich vor einem Jahr noch nicht für möglich gehalten habe. Ursel hat mit 4:04,14 h gefinisht und damit ihre persönliche Bestzeit um 5 min verbessert. Ingo lief mit 3:22,14 h ebenfalls eine überragende Zeit. Danke an alle die mich dahin gebracht haben und ganz besonders an Ursel, die immer wusste, dass ich das kann. Heike ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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