...in der Presse |
1. Hey, Muskel, auch du machst mit! |
Zehn "SZ"-Leser machen sich fit für den Fünf-Kilometer-Lauf beim Saar-Spektakel im August - Erstes Training in Bübingen |
Von CHRISTOF MÜLLER |
Saarbrücken. Keuchen nach jeder Bewegung, Stöhnen nach jedem schnellen Schritt. Davon haben wir die Nase voll. Wir wollen endlich fit werden! In den nächsten zehn Wochen soll die Aktion "SZ macht fit", die die "Saarbrücker Zeitung" mit Sport-Scheck Saarbrücken und "Run 4 Fun", der Lauf-Abteilung des SV 09 Bübingen, ins Laufen brachte, für reichlich Ausdauer sorgen und so manchen Muskel wiederbeleben. Zehn Leser aus dem Stadtverband haben ein exklusives Lauftraining gewonnen und ihrer Sportmüdigkeit jetzt den Kampf angesagt. Unser großes Ziel: Beim Fünf-Kilometer-Lauf zum Saar-Spektakel im August wollen wir in einer passablen Zeit im Ziel ankommen! Doch zuvor ist reichlich Training angesagt. Schon beim ersten Treffen an der Wolfsbuche im Bübinger Stadtwald geht's heiter zu: "Warum ich mitmache? Das war am Samstag beim Frühstück so eine spontane Idee, als ich die Zeitung durchgelesen habe", sagt Daniela Becker-Kirsch aus Saarbrücken. Die Tierpflegerin grinst: "Jetzt frage ich mich natürlich, warum ich das gemacht habe. Aber ich bin gerade so auf dem Sport-Trip und habe vor neun Wochen mit dem Rauchen aufgehört!" Der Begriff "Jogging" ist der 31-jährigen Tierpflegerin nicht ganz fremd. "Ich gehe sehr unregelmäßig Laufen, reite gelegentlich und mache Aqua-Power-Gymnastik. Ich fühle mich aber noch nicht fit", erzählt die junge Frau. Frau fordert zum Mitmachen auf Bei Udo Ruf aus Saarbrücken lief es anders: "Meine Frau hat mir die Zeitung mit dem Aktions-Artikel hingelegt und mich zum Mitmachen aufgefordert. Dann habe ich das Blatt erst wieder zur Seite geschoben, anschließend aber direkt wieder unter die Nase gehalten bekommen", sagt der 50-jährige Bankkaufmann: "Ansonsten fahr ich öfter Fahrrad. Aber das reicht wohl nicht. Das hier ist für mich eine echte Chance, unter Anleitung richtig Joggen zu lernen. Nur so macht es nämlich Spaß." Schon öfter kämpfte Martin Rosenkranzer, 41, mit seinem inneren Schweinehund. Die Laufschuhe des Güdinger Bauingenieurs blieben dennoch im Schrank: "Ich habe einfach nie die Kurve bekommen, mal bei Run 4 Fun mitzulaufen. Alleine durch den Wald zu laufen macht ja auch nicht so viel Spaß, als wenn man in der Gruppe joggt!" So sieht's auch Vera Lies, 34, aus Sulzbach. Sie ist Übersetzerin, hat von "Null Kondition" die Nase voll: "Schon als Kind habe ich keine ganze Runde um den Sportplatz gepackt. Aber ich habe immer gehofft, dass ich's irgendwann mal schaffe. Mein Mann läuft gern. Vielleicht können wir dieses Hobby nach den zehn Wochen zusammen betreiben?!" Auch meine Kondition lässt sich mit den Worten "relativ mies" gut umschreiben. Nach einer Radikal-Diät packte ich die Schuhe vor ein paar Wochen mal aus, rannte eine halbe Stunde um den Sportplatz und war so fertig, dass ich die Treter bis heute nicht mehr ausgepackt habe. Fieser Muskelkater plagte mich noch Tage später. Was habe ich falsch gemacht? "Man sollte auf jeden Fall ganz langsam anfangen und nichts übertreiben. Es gibt Leute, die kommen, laufen gleich los, sind dann fix und fertig und sagen nach drei Tagen Training, dass das Laufen nix für sie ist", erzählt unser "Run 4 Fun"-Laufcoach Armin Schwammbach. Mit seinen Kollegen Patrick Braun und Jörg Blum will er uns bis zum Lauftag am Saar-Spektakel das "richtige Laufen" beibringen. Doch es wird knapp. Schwammbach: "Um einen Fünf-Kilometer-Lauf richtig durchzustehen und vernünftig im Ziel anzukommen, braucht man etwa zehn Wochen Vorbereitungszeit. Für zehn Kilometer sind etwa vier Monate nötig, und um einen Marathon durchzustehen, braucht ein Hobbyläufer rund ein Jahr." Niemand braucht ein Sauerstoffzelt Doch so hoch hinaus wollen wir ja am Anfang nicht. Deshalb beginnt unser erstes Lauftraining auch gemütlich. Zwei Minuten läuft die Truppe ganz locker gerade aus in den Wald. Dann ist eine Minute Gehen angesagt. Noch sieben Mal treiben wir dieses Spielchen. Nach einer halben Stunde sind wir wieder am Ausgangspunkt angekommen. Niemand braucht ein Sauerstoffzelt, alle sind wohlauf. Die ersten 2,5 Kilometer sind geschafft. |
2. In neuen Schuhen über den Boden schweben |
Von CHRISTOF MÜLLER |
Saarbrücken. Die Sonne knallt vom Himmel, eine drückende Schwüle macht sich breit. Doch wir bleiben dran! Auch das Sommer-Sonnenwetter hält keinen der zehn "SZ"-Leser vom Lauftraining ab. Denn im Rahmen der Aktion "SZ macht fit", die die "Saarbrücker Zeitung" zusammen mit Sport-Scheck Saarbrücken und "Run 4 Fun", der Lauf-Abteilung des SV 09 Bübingen, ins Laufen brachte, haben wir ein großes Ziel: Beim Fünf-Kilometer-Lauf zum Saar-Spektakel im August wollen wir in einer passablen Zeit im Ziel ankommen! Erstaunlich locker erscheinen die Teilnehmer zum zweiten Training an der Wolfsbuche im Stadtwald bei Bübingen. Mancher ist sogar schon 45 Minuten vor Beginn dort. Und wie sieht's aus mit Muskelkater, jetzt, zwei Tage nach dem ersten Training? "Nein, bei mir ist alles im grünen Bereich. Ich hab mich heute echt aufs Training gefreut. Auch wenn's am Anfang etwas schwer ist, muss man mal sehen, wie es heute läuft. Aber die Leute sind nett, und die Bewegung tut gut", sagt Bankkaufmann Udo Ruf, 50, aus Saarbrücken. Auch bei Vera Lies, 34, aus Sulzbach, und Daniela Becker-Kirsch, 31, ist die Vorfreude auf die Lauf-Fortsetzung groß. Für "SZ "-Gewinner Werner Klein, 49, aus Brebach, ist Laufen Medizin: "Mein Orthopäde hat mich zum Laufen geschickt, da ich Probleme mit dem Meniskus hatte. Seitdem habe ich keine Schmerzen mehr." Seine "Medizin" kostete rund 100 Euro und war ein Weihnachtsgeschenk: "Ich habe durch eine Videoanalyse meine richtigen Laufschuhe gefunden." Viele Sportfachgeschäfte und die Sportabteilungen großer Kaufhäuser bieten ihren Kunden diesen Service. Da sich jeder Kundenfuß beim Laufen anders verhält, wird jeder Fuß individuell vermessen. Barfuß auf dem Laufband Dabei läuft der Kunde barfuß ein paar Meter auf dem Laufband. Alles wird von einer Kamera aufgezeichnet und mit dem Verkäufer ausgewertet. "Zum Laufen braucht man eigentlich nur ein paar gute Schuhe ", bestätigt Patrick Braun vom "Run 4 Fun"-Trainerteam. Auf den Preis kommt es nicht an. Oft sind auch stark reduzierte Auslaufmodelle die beste Lösung. Wichtig: Die Laufschuhe müssen sich optimal dem Fuß anpassen. Unser Mitarbeiter Christof Müller, der für die "SZ" die Aktion begleitet und fleißig mitläuft, hat mit seinen Elf-Euro-Sporttretern aus dem Lebensmittel-Discounter kein Glück. "In den Schuhen hast du keinen richtigen Halt", sagt Laufcoach Armin Schwambach: "Kauf dir was Anständiges." Gesagt, getan. Die "Optimal-Lösung" ist ein Auslaufmodell aus einem Saarbrücker Kaufhaus für preisstarke 45 Euro. Der Unterschied beim Laufen zu den Discount-Tretern ist enorm. Die neuen Laufschuhe sind viel leichter und lassen einen schon fast über den Waldboden schweben. Und so geht es wieder locker geradeaus in den kühlen Wald. Auf dem Programm stehen acht Mal zwei Minuten laufen. Dazwischen liegt jeweils eine einminütige Gehpause. Alle "SZ"-Leser kommen so gut mit, dass sogar Zeit bleibt, um über Danielas abwechslungsreichen Beruf als Tierpflegerin zu plauschen. Siggi Behrent aus St. Arnual outet sich als Konditionswunder. Selbst kurz vorm Ziel fließt bei der 28-Jährigen kein Tropfen Schweiß über den muskulösen Körper: "Ich schwitze sehr wenig, trinke aber auch gelegentlich sehr wenig", gibt die junge Frau zu. "Ich fühle mich jetzt einfach gut und habe auch keine Probleme mit der Luft", sagt "SZ"-Gewinnerin Alice Kneller, 55. Die Sekretärin aus Bildstock erklärt: "Es war sehr warm. Ich laufe lieber bei kühleren Temperaturen und bin gespannt, wie es nächste Woche weitergeht."
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4. Klitschnass und lachend ins Ziel |
Premiere bei der großen "SZ"-Fitness-Aktion: Zum ersten Mal laufen die Teilnehmer durch den Regen |
Von CHRISTOF MÜLLER |
Saarbrücken. "Das war so genial, im Regen zu laufen. Das war erfrischend". Die Saarbrückerin Daniela Becker-Kirsch, 31, ist begeistert. Zum ersten Mal seit dem Start unserer großen "SZ"-Fitnessaktion, die die "Saarbrücker Zeitung" zusammen mit Sportscheck Saarbrücken und "Run 4 Fun", der Lauf-Abteilung des SV 09 Bübingen, ins Laufen brachte, kam das Wasser nicht nur aus den Hautporen der Teilnehmer. Petrus macht das Lauftraining mit seinen Kapriolen zum Erlebnis. Daniela gefällt's: "Das war echt mal ein ganz neues Gefühl, wenn alles spritzt, und man klitschnass im Ziel ankommt." Nur auf das anschließende Gewitter hätte die Tierpflegerin gut und gerne verzichten können: "Ich hab Angst vor Blitzen. Wahrscheinlich war ich deshalb auch so schnell". Auch unser Laufcoach Armin Schwambach findet Lauf-Training im Regen immer wieder prickelnd. Er scherzt: "Wir hätten hier einen Wet-T-Shirt-Wettbewerb veranstalten können, das war richtig schön!" Auch in der dritten Trainingswoche sind unsere zehn "SZ"-Gewinner weiter mit vollem Trainingseifer bei der Sache. Denn unser Ziel, beim Fünf-Kilometer-Lauf beim Saarspektakel im August in einer passablen Zeit im Ziel anzukommen, rückt immer näher! Auch Udo Ruf, 50, ist heute wieder dabei: "Ich war krank und musste im Bett bleiben." Hatte er Lauffieber? "Das war wohl eine Sommergrippe. Noch schwächele ich ein wenig. Die Nase ist noch zu, aber die Trainingseinheiten habe ich alle nachgeholt", versichert der Saarbrücker: "Ich hab die Lauferei aber vermisst. Und die Runden um den Sportplatz sind nicht das Gleiche, als wenn man in der Gruppe durch den Wald joggt. Es ist so was von langweilig, zehn Runden im Kreis zu laufen, und die Zeit zieht sich dann wie Gummi. Im Wald macht's einfach mehr Spaß." Und weil Papa heute vielleicht noch nicht wieder die volle Leistung bringt, hat Udo als Lauf-Joker seine Tochter Caroline, 9, ins Training mitgebracht: "Papa hat die ganze Zeit davon erzählt, da wollte ich mir das Ganze auch mal anschauen. So hab ich das noch nie gemacht, nur eben in der Schule." Auch die 28-jährige Sigi Behrent aus St. Arnual ist heute wieder dabei: "Letzte Woche hatte ich Besuch aus der Ferne. Der war leider nicht zum Laufen zu begeistern. Mit Reiten und einer großen Radtour habe ich mich die ganze Zeit aber weiter fit gehalten." Nun kommt auch die Geheimwaffe der Gruppe, Alice Kneller, 55, aus Bildstock, angetrabt, und das Training kann unter verschärften Bedingungen losgehen. In unserem Acht-Wochen-Fitnessprogramm verschwinden nämlich immer mehr Pausen zwischen den einzelnen Laufsequenzen. "Heute laufen wir fünf-vier-fünf-vier-fünf Minuten. Dazwischen ist jeweils eine Minute gehen angesagt", erklärt Trainer Armin Schwambach. "Beim Laufen gibt es kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung", sagt Patrick Braun vom Trainerteam. Er klärt auf: "Wichtig ist, dass man die Kleidung der Sportart anpasst. Beim Laufen spielt es eine sehr große Rolle, dass man sich nicht zu warm anzieht. Wenn sich die Körperwärme in der Kleidung staut, wird einem sehr schnell übel und schwindelig!" Deshalb sind Läufer mit kurzen Hosen, dünnen T-Shirts, im Winter also keine Seltenheit? "Genau. Die Haut muss atmen können", erzählt Braun. Weiter sagt er: "Es gibt mittlerweile viele besondere Spezialstoffe, wie zum Beispiel Coolmax, auf dem Markt, die besonders atmungsaktiv sind." Doch der Trage-Komfort hat seinen Preis. Ein Marken-Laufhemd mit den drei Streifen kostet dann locker mal zwischen 25 und 35 Euro. Geht's nicht auch billiger? "Klar. Manchmal haben Lebensmittel-Ketten auch Laufklamotten im Angebot. Am Anfang reichen aber auch ein T-Shirt und eine kurze Hose." Wichtig, vor allem auf längeren Strecken: Die Hose sollte bequem anliegen und nicht zu kurz sein, da sonst Wundstellen zwischen den Beinen entstehen. |
Saarbrücken (chm). Leser der "Saarbrücker Zeitung" im Sportfieber: "Zusätzlich zu unserem Laufprogramm mache ich noch Aqua-Jogging, also Gymnastik im Wasser", erzählt Sigi Behrent, 28, aus St. Arnual. Werner Klein, 49, aus Brebach, joggt schon mal vor dem Start des Lauftrainings eine Runde um die Wolfsbuche im Stadtwald bei Bübingen: "Mir ist die Zeit zwischen unserem Training zu lange. Ich gehe mittlerweile zusätzlich am Wochenende auf dem Leinpfad an der Saar entlang laufen." Auch Vera Lies, 34, ist fit: "Wenn ich's langsam angehe, klappt's am besten", erklärt die Sulzbacherin. Alice Kneller, 55, aus Bildstock schließt sich an. Sie macht noch zwei Mal die Laufwege im Sulzbachtal unsicher. Auch in der vierten Woche unserer großen "SZ"-Fitnessaktion mit Sport-Scheck Saarbrücken und "Run 4 Fun", der Lauf-Abteilung des SV 09 Bübingen, ist der Eifer der "SZ"-Leser ungebrochen. Im Training traben alle locker in den Wald auf unsere Hausstrecke: "Wir laufen heute vier Mal sechs Minuten. Dazwischen ist jeweils eine Minute gehen angesagt", gibt Laufcoach Armin Schwambach das Ziel vor. Alle sind optimistisch, dass wir unser großes Ziel erreichen werden: Beim Saar-Spektakel wollen wir den Fünf-Kilometer-Lauf in einer manierlichen Zeit meistern. Dazu ist neben dem Training auch die Ernährung wichtig: "Man sollte kohlehydrat-reich und bewusst essen", erklärt Schwambach. Top seien deshalb zum Beispiel Nudeln, ein völliger Flopp dagegen sei Süßes: "Auch die Anzahl der täglichen Mahlzeiten ist wichtig. Vier kleinere regelmäßige Mahlzeiten sind besser als drei große." Doch dann gibt der Trainer Entwarnung: "Wir sind ja Hobbyläufer. Da darf man das Ganze nicht so eng sehen!" Deshalb hat Schwambach einen zusätzlichen Ernährungstipp. "Ein Bierchen ab und zu ist durchaus angebracht. Bier ist allgemein sehr nahrhaft, da es unter anderem viele Kohlehydrate enthält. Nur sollte man es nicht direkt nach dem Lauf trinken, da es dann die Regenerationszeit verschleppt. Das beste Lauf-Getränk ist und bleibt aber immer noch einfaches Wasser. Da ist alles drin, was der Körper bei und nach einem Lauf braucht. Energy-Drinks kann man als Zusatz nehmen. Das ist aber nicht unbedingt nötig. Für Hobbyläufer sind solche Produkte eh eine psychologische Unterstützung! |