Marathon Füssen 2005
Erlebnisbericht von Wolfgang

5. Füssener König-Ludwig-Marathon 2005

Letzten Sonntag, am 17.07.2005, fand zum 5. Mal der König-Ludwig-Marathon in Füssen statt. Nach meinen beiden Stadtmarathons in Berlin in den Jahren 2003 und 2004 wollte ich in diesem Sommer einen mehr landschaftsorientierten Lauf angehen. Die veröffentlichten Fotos in den einschlägigen Internetseiten dieser Veranstaltung aus den vergangenen Jahren taten ein Übriges, schon bald stand der Entschluss fest: 2005 muss es dieser Lauf sein! Eine folgenschwere Entscheidung...

Doch der Reihe nach: die Anmeldung und die Organisation im Vorfeld klappte via Internet  hervorragend, schnell und ohne irgendwelche Komplikationen. Der Lauf selbst wurde von fachkundigen Moderatoren am Veranstaltungstag kompetent und spannend kommentiert, mit zahlreichen Interviews und Tipps zur Strecke für uns Läufer. Aber auch für die zahlreichen interessierten Zuschauer im Startbereich gab es spannende Informationen und Erkenntnisse zum Thema „Laufen“.

Um 8.00h ging es in der historischen Altstadt von Füssen für die 650 gemeldeten Läufer los, bei leicht bewölktem Himmel und noch angenehmen Temperaturen, begleitet vom stürmischen Applaus der schon zu dieser frühen Stunde zahlreich vertretenen Fans.
Die Strecke führte uns zuerst auf befestigten Wegen an den  Königschlössern vorbei zum Schwansee, danach entlang des Westufers des Forggensees. Der Hopfensee wurde umrundet, dort war dann auch die Halbmarathondistanz erreicht. Traumhaftes allgäuer Alpenpanaroma, eine großartige Kulisse, Bergnatur pur!

 

Bisher war es ein durchaus unterhaltsamer und locker zu bewältigender Lauf ohne nennenswerte Schwierigkeiten oder Höhenunterschiede. Doch die Halbmarathonmarke brachte das zweite Gesicht des Laufes zum Vorschein: von Minute zu Minute wurde es wärmer und immer schwüler, die Wege steinig und teilweise ausgetreten.
Bei km 30 kam es dann knüppeldick: der berüchtigte „Mann mit dem Hammer“, der ab diesem Punkt anscheinend jedesmal lauert, bekam Unterstützung in Form eines nicht enden wollenden Anstieges zum Alatsee, der sich nach jeder Kurve wie eine Wand vor einem auftat. Eine echte Herausforderung von 85 Höhenmetern, die im Begleitheft mit „... kein Zuckerschlecken, aber machbar...“ etwas blauäugig - optimistisch beschrieben wurde...
Die letzten Kilometer bergab hatten es auch noch mal in sich: verwurzelte Pfade, die volle Konzentration erforderten, bevor es endlich in die lang ersehnte Fussgängerzone von Füssen zum Zielbereich ging.

Trotz aller Schwierigkeiten und Herausforderungen überwiegen jedoch bei Weitem die positiven Eindrücke:
Majestätische Landschaft, perfekte Infrastruktur und Organisation mit motivierenden Streckenposten (keine kaugummikauenden, gelangweilt dreinblickenden Sesselhocker!), Verpflegungsstationen bzw. Wasserstellen ab der zweiten Hälfte alle 2,5km, kein Gedrängel unter den Läufern, begeisterungsfähiges Publikum, kurzum: Superstimmung!
Ideal für die Begleiter: über weite Strecken können die Läufer auch von Radfahrern parallel zur Laufstrecke gecoacht und versorgt werden. Die Stadt Füssen wird viermal während des Laufes gekreuzt, für Zuschauer ist dies deshalb eine optimaler Anfeuerungsbasis!


Achja: letzlich hat es bei mir trotz Hängen und Würgen mit teilweise chaotischer und viel zu kurzer Vorbereitungsphase noch für Platz 279 gereicht, über die erzielte Zeit legen wir mal besser König Ludwig's weiten Mantel des Schweigens...

Wolfgang Norek
  
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