Erfahrungsbericht Auersmacher 2003
MEIN ERSTER LAUF

Auersmacher (chm). Laufen war bisher nicht mein Fall. Eher in gemütlichem Tempo spazieren gehen. Hätte mich früher jemand gefragt, ob ich an einem Volkslauf teilnehmen will, hätte ich wahrscheinlich hektisch abgewinkt. Doch seit ein paar Wochen sieht das anders aus: durch richtiges Training bin ich plötzlich voll im Lauf-Fieber. Jetzt wollte ich es wissen: wie ist das, bei einem „offiziellen“ Volkslauf zu starten? Zur Premiere suchte ich mir am Samstag den Mühlenwald-Lauf in Auersmacher aus. Warnungen, die Strecke sei für Anfänger zu anspruchsvoll, schlug ich in den Wind. Und schon bei der Anmeldung ging’s locker zu. „Wieso läufst du nur 3,3“, fragt mich der Mann hinterm Anmeldetresen grinsend. Er wollte mich wohl auf die zehn-Kilometer-Strecke des Hauptlaufs schicken. „Jeder fängt mal klein an“, beruhige ich ihn. Klein ist an diesem Nachmittag auch die Konkurrenz: im Feld meines 3,3-Kilometer-Schnupperlaufs machen sich mehrere Laufzwerge auf die Sohlen. „Kein Problem. Ich hab’ ehe die größere Schrittlänge“, denke ich mir. Unter den 14 Startern, ich gehe mit Nummer 620 ins Rennen, sind aber auch ein paar Herrschaften im besten Mittelalter. Kurz vor dem Startschuss bin ich, warum weiß ich auch nicht so recht, etwas nervös. Das Warten hinter der Start-Linie nervt. Letzte Gedanken schießen mir durch den Kopf - auch wenn es nur 3,3 Kilometer sind. Immer wieder frage ich mich: „Schaffe ich die Strecke?“ Dann feuert Ortsvorsteher Rudi Pfeiffer den Startschuss ab. Gleich setzt sich eine Gruppe an die Spitze. Ich gehöre nicht dazu. Nur noch zwei Mädels sind hinter mir. Schneller geht’s momentan nicht. Doch der zeitweise Applaus treibt an. Nach der Runde durchs Wohngebiet geht’s raus aufs Feld. Hier kann ich noch zwei Damen überholen. Mein Keuchen versuche ich zu unterdrücken. Dann geht’s zurück auf die Zielgerade in die Schwarzwaldstraße. Gott sei Dank: geschafft komme ich im Ziel an. Ich habe durchgehalten. Die Laufzwerge sind zwar längst vor mir da. Doch was soll’s: dabei sein ist bekanntlich alles! Die Damen an der Getränkeausgabe leisten jetzt Schwerstarbeit. Nicht nur wegen mir. Am Ende lande ich mit meiner persönlichen Traumzeit von 17,44:60 Minuten auf dem elften Platz. Damit nun kein Kaloriendefizit entsteht, lasse ich den Lauf am großen Kuchenbüffet ausklingen. Eine feine Sache!

Schöne Grüße,

christof müller




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